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Wasserkreisläufe in der Stadt gemeinsam entdecken: On Water zu Gast in der Roof Water-Farm

On Water in der RWF_Bild

On Water in der RWF_Bild
Bildquelle: Alex Rentsch

Zum Spätsommerfest in der Roof Water-Farm lud das On Water Programm am 22. September ein und machte so einen weiteren Berliner Wasserort für die Teilnehmenden zugänglich. Mitten im städtischen Trubel erlebten die Gäste einen Ort, an dem Zukunftsfragen praktisch erfahrbar werden.

News vom 06.10.2025

In einem Innenhof der Dessauer Straße, und damit nur wenige Meter vom belebten Potsdamer Platz entfernt, bietet sich mit der Roof Water-Farm ein ganz anderer Eindruck der Hauptstadt: Das Reallabor zeigt, wie die Schwamm- und Kreislaufstadt funktionieren können und ist dabei ein Ort, an dem Wasser, Pflanzen und Stadtgesellschaft auf innovative Weise zusammenfinden. Zum Spätsommerfest in der Roof Water-Farm lud das On Water Programm am 22. September ein und machte so einen weiteren Berliner Wasserort für die Teilnehmenden zugänglich. Mitten im städtischen Trubel erlebten die Gäste einen Ort, an dem Zukunftsfragen praktisch erfahrbar werden.

Die Teilnehmenden erlebten das Konzept praktisch während einer Führung über das Gelände und durch das Gewächshaus. Die Initiatorinnen und Landschaftsarchitektinnen Dr. Grit Bürgow und Dr. Anja Steglich von der TU Berlin erläuterten, wie Urban Farming und Wasserkreisläufe mit hydroponischen Ansätzen – also Pflanzenanbau in Wasser statt Erde – umgesetzt werden können. Möglich wird dies durch ein getrenntes Abwassersystem im angrenzenden Wohnblock: Das weniger verschmutzte Grauwasser wird gefiltert und dient den Pflanzen als Bewässerung. So entsteht ein Modell urbaner Zirkularität, das Ressourcen schont und die Stadt zukunftsfähig macht.

“Das Reallabor Roof Water-Farm zeigt, wie langfristig Technologien der Schwamm- und Kreislaufstadt partizipativ entwickelt werden können. Mit der breiten Umsetzung des Konzeptes können Häuser und Quartiere in Zukunft statt Abwasser hochwertiges Betriebswasser und frische Nahrungsmittel produzieren.” – Dr. Grit Bürgow und Dr. Anja Steglich

Im sich anschließenden “Wissensatlas”-Workshop konnten sich die etwa 30 Teilnehmenden aus Praxis und Forschung untereinander austauschen und gemeinsam diskutieren, wie Wasserkreisläufe in der Stadt gedacht und gelebt werden können. Für einen sinnlichen Moment sorgte Food Artist Melina Matzanke mit einer wasserinspirierten, kulinarischen Installation, die mit dem vor Ort angebauten Basilikum ergänzt und verzehrt werden konnte.

Eine weitere künstlerisch-kreative Note trug die Politikwissenschaftlerin, Stadtsoziologin und selbstbezeichnete #PoeticAcademic Dr. Friederike Landau-Donnelly in ihrer künstlerischen Performance zum Programm bei. Unter dem Titel “waterismilkiswater” verband sie hydro-feministische Theorie mit der wissenschaftlichen Sichtweise auf die Bestandteile Wasser und Milch.

“Künstlerischer Ausdruck - ein Gedicht, Zeichnung, Song - kann Wasser als komplexe, wertvolle Ressource so verständlich machen, dass die Wichtigkeit von Wasser unter die Haut geht - schließlich sind wir ja alle Wasserkörper.” – Prof. Friederike Landau-Donnelly

“Wie wollen wir uns wandeln?” war der Titel des abschließenden Workshops unter Anleitung des inklusiven Kunst-Tandems von Gunilla Jähnichen und Nico Altman, der zusammen mit Michael Lustenberger von greentech.berlin durchgeführt wurde.

“In unseren Workshops möchten wir Menschen emotional für Umweltfragen sensibilisieren und ökologische Themen durch sinnliche Erfahrung erfahrbar machen.” – Gunilla Jähnichen

Kollaborativ formten die Teilnehmenden aus Naturmaterialien wie Lehm, Stroh, Erde und Steinen ein Modell für eine Wasserstadt von morgen, um den Einfluss von Wasserstand oder Luft- und Bodenfeuchtigkeit auf die Lebensqualität exemplarisch aufzeigen zu können: Die im Resultat geschaffene Miniaturstadt, sollte jeglichen Wetterlagen trotzen können. Denn tatsächlich überstanden die meisten Bauten den “Stresstest” bei simulierten orkanartigen Windstärken und Regenmassen aus der Gießkanne.

Das On Water-Spätsommerfest in der Roof Water-Farm zeigte eindrücklich, wie technische, soziale und künstlerische Ansätze zusammenwirken können, um Wasser als Ressource neu zu denken. Forschung traf auf Praxis, Wissenschaft auf Kunst – und die Gäste erlebten, wie vielfältig sich Wasserkreisläufe in der Stadt gestalten lassen.

Wer tiefer einsteigen möchte: Am 3. November werden die On Water DIALOGE fortgesetzt. Beim Besuch des GFZ in Potsdam beschäftigen wir uns thematisch mit Innovationen für die wasserresiliente Region Berlin-Brandenburg. Der nächste On Water PARCOURS findet am 29. November beim ZK/U statt. Weitere Informationen dazu folgen bald.

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