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DiGENet Events

DiGENet-Veranstaltungen fördern den interdisziplinären Austausch zu Diversität und Geschlechtergleichstellung im Exzellenzverbund der Berlin University Alliance und bringen Forscher, Praktiker und Entscheidungsträger zusammen, um Wissen auszutauschen, Strategien zu entwickeln und institutionelle Veränderungen voranzutreiben.

Foto_Aufmacherbox_DiGENet Events

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Bildquelle: Christian Kielmann

Der 16. DiGENet-Dialog mit dem Titel „Forschung. Evidenz. Strategie. Diversität erfolgreich gestalten“ brachten Führungskräfte, Forscher und Praktiker aus der gesamten Berlin University Alliance zusammen, um zu diskutieren, wie akademische Einrichtungen Diversität und Chancengleichheit effektiver in ihre strategische Entwicklung integrieren können. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Forschungspräsentationen der DiGENet-Nachwuchsgruppen, deren Arbeit sich auf groß angelegte Umfragen zu Leistungsgesellschaft und Diskriminierung, institutionelle Reaktionen auf Belästigung und gezielte Gleichstellungsmaßnahmen in der Medizin und den MINT-Fächern erstreckt. In einer Podiumsdiskussion mit den Präsidenten bzw. Vorstand der vier BUA-Einrichtungen wurden die evidenzbasierten Empfehlungen der Gruppen direkt aufgegriffen und ein Dialog darüber angestoßen, wie strukturelle Veränderungen auf der Grundlage von Forschungsergebnissen umgesetzt werden können. Die Veranstaltung betonte die Notwendigkeit, den Fokus von marginalisierten Individuen auf systemische Veränderungen zu verlagern, und unterstrich das Potenzial interdisziplinärer, datengestützter Strategien für nachhaltige Wirkung. 

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Foto_events_06.05.2025

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Das 15. DiGENet-Netzwerktreffen und die Einrichtung der DiGENet-Dialoge zum Thema „Sustainable Synergies: Uniting Gender, Diversity, and Global South Voices” fanden am 6. Mai 2025 in Berlin statt. Im Mittelpunkt stand der Antrittsvortrag der Audre-Lorde-Gastprofessorin Prof. Angela Dziedzom Akorsu (University of Cape Coast), die untersuchte, wie geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Ghana mit Fragen der Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit zusammenhängt. Ihr Vortrag stellte gängige Annahmen im Entwicklungsdiskurs in Frage und hob den Wert geschlechtersensibler Ansätze sowohl in der Forschung als auch in der Praxis hervor. Anschließend wurden drei in Berlin ansässige Projekte vorgestellt, die jeweils zeigten, wie Nachhaltigkeit, Gender und Diversität im Forschungskontext miteinander verflochten sind. Die Veranstaltung endete mit einem moderierten Dialog, in dem die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung aus der Perspektive der transregionalen Genderforschung beleuchtet wurden. Das Gespräch befasste sich mit kolonialen Kontinuitäten in globalen Arbeitssystemen und schlug umsetzbare Strategien vor, um strukturellen geschlechtsspezifischen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Die Veranstaltung bot Raum für Austausch, kritische Reflexion und Networking an der Schnittstelle von Diversität und globaler Gerechtigkeit.

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Foto_Aufmacherbox DiGENet Audre Lorde3_2

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Bei den 15. DiGENet-Dialogen “Sustainable Synergies: Uniting Gender, Diversity, and Global South Voices”, behandelte Prof. Angela Dziedzom Akorsu (Universität Cape Coast), aktuelle Audre Lorde Gastprofessorin, in ihrer Antrittsvorlesung, wie geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Ghana mit Fragen der Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit zusammenhängt. Ihr Vortrag stellte gängige Annahmen im Entwicklungsdiskurs infrage und hob den Wert geschlechtersensibler Ansätze sowohl in der Forschung als auch in der Praxis hervor.

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Foto_events_15.05.2025

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Bildquelle: Daniel Schumann

Die gemeinsame Veranstaltung „Intersections Matter: Feministische Perspektiven auf Theorie, Forschung und Praxis in der Wissenschaft“ brachte am 15. Mai 2025 an der Freien Universität Berlin das DFG-Netzwerk Modi organisationaler Diversität und DiGENet Mitglieder zusammen. In einem interdisziplinären Dialog wurde diskutiert, wie intersektionale Analysen institutioneller Strukturen zur Entwicklung evidenzbasierter Strategien für transformativen Wandel in der Hochschulbildung beitragen können.

Beim DiGENet Lunch Talk am 2. Dezember 2024 stellten die Harvard-Professoren Frank Dobbin und Michèle Lamont ihre neuesten Forschungsergebnisse und kritischen Erkenntnisse zu strukturellen Triebkräften und Hindernissen für Vielfalt und Inklusion im akademischen Bereich vor. Dobbin präsentierte unveröffentlichte Daten aus einer Studie an 600 US-amerikanischen Universitäten und hob dabei wirksame institutionelle Reformen hervor, während Lamont zu einem intersektionalen Umdenken in Bezug auf Meritokratie und akademische Gatekeeping-Praktiken aufrief.

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Foto_events_15.11.2024_2

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Auf der 14. DiGENet-Netzwerkveranstaltung DiGENet-Dialog on "gender, global health & global south” reflektierte Prof. Jaya Dantas als aktuelle Audre Lorde Gastprofessur über ihre internationale Arbeit mit Flüchtlings- und Migrantinnen und hob dabei partizipative Forschung in Postkonfliktregionen wie Uganda, Ruanda und Australien hervor. Ihre Projekte – von Photovoice-Studien bis hin zu Hebammenarbeit in Gemeinden – legen den Schwerpunkt auf Empowerment und Gesundheitsgerechtigkeit, die auf unterschiedliche soziale Kontexte zugeschnitten sind. Prof. Simone Diniz, ebenfalls Audre Lorde Gastprofessorin, diskutierte reproduktive Gerechtigkeit in Lateinamerika und lenkte die Aufmerksamkeit auf den ungleichen Zugang zu Verhütungsmitteln, Schwangerschaftsabbrüchen und respektvoller Mütterpflege. Sie betonte den politischen Charakter von Gesundheitsindikatoren und die Notwendigkeit von Daten, die strukturelle Ungleichheiten und Machtungleichgewichte erfassen.

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Das 14. Network Meeting markierte den Beginn des neuen Formats "DiGENet Dialogues" und widmete sich den globalen Perspektiven zu Gender, Diversität und reproduktiver Gesundheit. Im Rahmen seiner Präsentation stellte Prof. Malek Bajbouj das BUA Prodigy-Projekt vor, eine kultursensible Intervention zur Bekämpfung von postpartaler Depression, insbesondere bei Migrantinnen. Der Schwerpunkt der Initiative liegt auf partizipativen Methoden, dem Engagement der Gemeinschaft und der digitalen Gesundheitsgerechtigkeit durch einen Ansatz, der Patienten und die Öffentlichkeit einbezieht (PPI). Prof. Jaya Dantas reflektierte über ihre internationale Arbeit mit Flüchtlings- und Migrantinnen und hob dabei partizipative Forschung in Postkonfliktregionen wie Uganda, Ruanda und Australien hervor. Die Projekte, die sie initiiert, umfassen Photovoice-Studien und Hebammenarbeit in der Gemeinde und fokussieren sich auf die Schwerpunkte Empowerment und Gesundheitsgerechtigkeit, wobei die Maßnahmen auf unterschiedliche soziale Kontexte zugeschnitten sind. Prof. Simone Diniz erörterte das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit in Lateinamerika und wies auf die Problematik des ungleichen Zugangs zu Verhütungsmitteln, Schwangerschaftsabbrüchen und respektvoller Mütterpflege hin. Sie betonte den politischen Charakter von Gesundheitsindikatoren und die Notwendigkeit von Daten, die strukturelle Ungleichheiten und Machtungleichgewichte erfassen. Der Dialog wurde mit Überlegungen zu Widerstandsstrategien, der Politisierung von Gesundheitsdaten und den Auswirkungen vielfältiger Forschungsteams beendet. Die Referenten betonten, dass nachhaltige Gleichstellungsarbeit die Beteiligung der Gemeinschaft, interdisziplinäre Zusammenarbeit und aktive Reaktionen auf die weltweit zunehmende Gegenbewegung gegen Geschlechterrechte erfordert.

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Bildquelle: Christian Richter

Der Workshop „From Inclusion to Belonging”, , der am 23. Oktober 2024 gemeinsam von der Berlin University Alliance (BUA) und Berlin Research 50 (BR50) organisiert wurde, fand in Berlin statt, um das Verständnis und die strategische Umsetzung von Equity, Diversity, Inclusion und Belonging (EDIB) zu vertiefen. Diese hochkarätige Veranstaltung mit wichtigen Beiträgen von Prof. Kelly Hannah-Moffat (Universität Toronto) brachte 42 akademische Führungskräfte und politische Entscheidungsträger zusammen, um konkrete Maßnahmen zu diskutieren und zu formulieren, die sicherstellen, dass EDIB zu einer Grundlage des akademischen Ökosystems in Berlin wird.

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Im Rahmen des 13. DiGENet-Netzwerktreffens wurde das Thema "Gender & Diversity in MINT" erörtert. Im Fokus standen strukturelle Vorurteile sowie die Integration von Gender- und Diversitätsperspektiven in die wissenschaftliche Forschung, Lehre und institutionelle Entwicklung. In ihrer Eröffnungsrede betonte die Präsidentin der Technischen Universität, Prof. Dr. Geraldine Rauch, die anhaltenden geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Forschung – von voreingenommenen klinischen Studien bis hin zu algorithmischer Diskriminierung in der KI – und forderte institutionelle Verantwortung bei der Bewältigung dieser Probleme. Dr. Sigrid Schmitz (HU Berlin) referierte in ihrer Keynote zur Einbettung von Gender in MINT-Epistemologien. In ihrem Vortrag betonte sie die Persistenz eines weißen, männlich dominierten wissenschaftlichen Rahmens und sprach sich für eine Veränderung der Konzeptualisierung von "Sex" und "Gender" in der Wissensproduktion aus. Im Rahmen der Diskussionen wurde die Notwendigkeit fachspezifischer Ansätze, übergreifender Praktiken und der Gemeinschaftsbildung innerhalb der MINT-Fächer erörtert. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das BUA-Zertifikatsprogramm "Gender & Diversity in Science & Technology Studies" vorgestellt, das von Prof. Dr. Petra Lucht und Prof. Dr. Martina Erlemann (FU Berlin) präsentiert wurde. Das Programm zielt darauf ab, Studierende und Nachwuchswissenschaftler dabei zu unterstützen, sich kritisch mit Diversität im MINT-Kontext auseinanderzusetzen. Das Programm sieht eine Erweiterung auf alle BUA-Partner vor und fördert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. In ihrem Vortrag betonte Prof. Dr. Martina Schraudner (Fraunhofer CeRRI) die Forderung des europäischen Rahmens, Gender in die Strategien zur Forschungsförderung, Innovation und gesellschaftlichen Wirkung zu integrierenund die Relevanz von Co-Design sowie inter- und transdisziplinären Ansätzen zu unterstreichen.

Am 24. Mai 2024 fand das 12. DiGENet-Netzwerktreffen statt, bei dem sich Forscherinnen und Forscher sowie Gleichstellungsbeauftragte versammelten, um Strategien zur Förderung von Vielfalt und zur Verhinderung von Diskriminierung im akademischen Bereich zu erörtern. Ulrike Ohnesorge präsentierte das umfassende Präventionskonzept des Max-Delbrück-Centrums, das als Reaktion auf Fälle von Belästigung und Machtmissbrauch entwickelt wurde. Das Konzept umfasst klare Beschwerdestrukturen sowie ein dezentrales Netzwerk geschulter Ansprechpartner. Das Einstein Center Digital Future hat in seinem Gender & Diversity Network Erkenntnisse gewonnen, die darauf abzielen, die Wissensproduktion inklusiver zu gestalten. Ein Beispiel ist ein Wikipedia-"Edit-a-thon". Die DiGENet Forschungsgruppen präsentierten Projekte, die sich mit akademischen Karrieren, sexueller Belästigung und mehrfacher Marginalisierung befassen. Die präsentierten Forschungsprojekte weisen alle auf die Notwendigkeit datengestützter und struktureller Maßnahmen hin. In ihrer Keynote veranschaulichte Prof. Kelly Hannah-Moffat (Universität Toronto), wie Universitäten durch die Kombination von Führungsverantwortung, Mitbestimmung der Gemeinschaft und transparenten Prozessen eine dauerhafte Kultur der Gleichberechtigung aufbauen können. Die Veranstaltung legte den Fokus auf die Relevanz von institutionellem Engagement, partizipativen Praktiken und langfristigen Strategien für die Etablierung eines inklusiven akademischen Umfelds.

Der Auftaktworkshop „Decolonizing the Curriculum” (Entkolonialisierung des Lehrplans) am 26. April 2024 brachte Wissenschaftler und Praktiker aus den Sozial- und Geisteswissenschaften zusammen, um Strategien zur Abschaffung eurozentrischer Strukturen in der Lehre und institutionellen Praxis zu diskutieren. Durch kritische Reflexion über Kanons, Klassendynamik, Lehrerausbildung und organisatorische Barrieren betonte der Workshop die Dekolonialisierung als relationales, strukturelles und pädagogisches Unterfangen – wobei bewährte Praktiken hervorgehoben und institutionelles Engagement, Umverteilung und inklusive Reformen innerhalb der Berliner Hochschulallianz gefordert wurden.

Im Rahmen des 11. DiGENet-Netzwerktreffens wurde eine Zusammenkunft der Akteure der gesamten Berlin University Alliance initiiert, mit dem Ziel, den Austausch über strukturelle Vielfalt und Antidiskriminierung in Forschung und institutioneller Praxis zu intensivieren. In ihrer Keynote präsentierte Prof. Dr. Zerrin Salikutluk Erkenntnisse aus dem Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusbericht (NaDiRa) und betonte dabei subtile Diskriminierung, Ungleichheiten im Gesundheitswesen und intersektionale Belastungen, denen marginalisierte Gruppen ausgesetzt sind. Ihr Aufruf zu gezielten, inklusiven Maßnahmen prägte eine kritische Diskussion über datengestützte Politik und Forschung. Im Rahmen des Treffens wurden aktuelle institutionelle Bemühungen erörtert, darunter die Diversitätsstrategie der Freien Universität Berlin (Dr. Rebecca Mak), die in Bezug auf inklusive Strukturen, Beschwerdemechanismen und den rechtlichen Rahmen für Antidiskriminierung von besonderem Interesse war. Dr. Georg Toepfer präsentiert das von der Arbeitsgruppe Terminology erstellten DiGENet-Diversity-Glossar als wissenschaftliches und pädagogisches Instrument, das darauf abzielt, die kritische Auseinandersetzung mit diversitätsbezogener Terminologie zu fördern. Im Rahmen von Workshops und Breakout-Sessions wurden die Teilnehmenden dazu angeregt, gemeinsam Strategien für eine inklusive Forschungskultur zu entwickeln. Diese Strategien befassen sich mit Dekolonialisierung in Lehrplänen, Mentoring, Datenerhebung und resilienten Rahmenbedingungen für Gerechtigkeit in der Wissenschaft. In ihrer Abschlussrede bekräftigte Prof. Dr. Gertraud Stadler das Engagement von DiGENet für den interdisziplinären Austausch und kündigte weitere Schwerpunkte wie MINT-bezogene Diversitätsinitiativen an.

Im Rahmen des 10. DiGENet-Netzwerktreffens wurde eine Plattform für den Austausch zwischen akademischen und administrativen Akteuren der Berlin University Alliance geschaffen, mit dem Ziel, intersektionale Strategien in den Bereichen Diversität, Geschlechtergleichstellung und institutioneller Wandel zu erörtern. In ihrer Keynote betonte Prof. Londa Schiebinger (Stanford University) den Ansatz der "Gendered Innovations" und wies auf die Notwendigkeit hin, Geschlecht, Gender und Intersektionalität systematisch in die MINT-Forschung (MMINT) zu integrieren. Sie plädierte für drei wesentliche Veränderungen: die Korrektur der Zahlen, die Korrektur der Institutionen und die Korrektur des Wissens. Das Programm umfasste auch Präsentationen zu den Diversitätsstrategien der Technischen Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin. In diesen Präsentationen wurden strukturelle Fortschritte wie die Einrichtung von Beratungs- und Beschwerdestellen, intersektionale Richtlinien und ein erweitertes Mentoring für unterrepräsentierte Gruppen vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde insbesondere der soziale Hintergrund als Diversitätsdimension thematisiert. In ihrer Keynote-Ansprache betonte Katja Urbatsch (Arbeiterkind.de) die Herausforderungen, mit denen Studierende der ersten Generation konfrontiert sind, und präsentierte umsetzbare Lösungsansätze, darunter die Einführung von Peer-Mentoring-Programmen, die verstärkte Sichtbarmachung von Vorbildern und die frühzeitige Bereitstellung akademischer Unterstützung. In Kleingruppendiskussionen wurden institutionelle Strategien zur Bekämpfung sozialer und struktureller Ungleichheit weiterentwickelt.

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Bildquelle: Charlotte Piepenbrock

Die Keynote von Prof. Londa Schiebinger (Stanford University) beim 10. DiGENet Networking Event hob den Ansatz der „Gendered Innovations“ und die Notwendigkeit hervor, Geschlecht, Gender und Intersektionalität systematisch in die MINT-Forschung (MMINT) zu integrieren, und plädierte für drei wesentliche Veränderungen: die Zahlen korrigieren, die Institutionen korrigieren, das Wissen korrigieren.

Diese Vortragsreihe widmete sich dieser Spannung und der Frage, wie eine Diversifizierung in Hochschulen möglich sein kann und welche Fragen dabei zu klären sind. Die Vortragsreihe wurde vom DiGENet Netzwerk der Berlin University Alliance im Rahmen des Querschnittsthemas Diversität und Gleichstellung veranstaltet. Wir sind stolz darauf, dass sechs international renommierte Expertinnen und Experten unserer Einladung gefolgt sind, einen Vortrag in unserer Reihe zu halten. Die Vorträge beleuchteten die Spannung zwischen Diversität und Exzellenz kritisch aus verschiedenen (inter-)disziplinären Perspektiven.

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Im Rahmen des 9. DiGENet-Netzwerktreffens wurde der Fokus auf die Diskrepanz zwischen dem institutionellen Diskurs über Vielfalt und den in der Wissenschaft gelebten Realitäten von Ausgrenzung, struktureller Gewalt und epistemischer Marginalisierung gelegt. In einer eindrucksvollen Keynote präsentierte Prof. Zintombizethu Matebeni (Universität Fort Hare, Südafrika) das Konzept des "Nichts" als Ort sowohl der Ausgrenzung als auch des radikalen Potenzials und kritisierte den symbolischen Charakter von Inklusionsmaßnahmen an historisch weißen Institutionen. Die Teilnehmer*innen wurden durch ihre persönlichen Erfahrungen mit systemischer Vernachlässigung, institutionellem Rassismus und der Belastung schwarzer queerer Wissenschaftler*innen zu dringenden Überlegungen über die Kosten von Diversitätsarbeit veranlasst, insbesondere im Kontext der Internationalisierung. Es lässt sich festhalten, dass die Reformierung der Institution anstelle der Ausgeschlossenen zum obersten Gebot künftiger Strategien zu machen ist. Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten die Junior Research Groups von DiGENet empirische Projekte, die sich mit akademischer Ungleichheit befassen. Dr. Aline Oloff (TU Berlin) forderte kooperative, datengestützte Diversitätsmaßnahmen, die auf institutioneller Rechenschaftspflicht und nicht auf individueller Verantwortung basieren, während sich Prof. Dr. Mirjam Fischer (HU/Frankfurt) mit den vielfältigen Hindernissen für akademische Exzellenz befasste. Dr. Pichit Buspavanich (Charité) präsentierte Maßnahmen zur Optimierung der Betreuungsverhältnisse im Kontext medizinischer Forschung. Im Rahmen eines Best-Practice-Panels wurden Diversitätsstrategien bei NeuroCure, SCRIPTS und der Charité präsentiert und dabei der strukturelle und kulturelle Wandel innerhalb der Allianz betont. 

Im Rahmen des 8. DiGENet-Netzwerktreffens, das an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand, wurde der Fokus auf die Schnittmenge zwischen Diversität und Hochschullehre gelegt. Die Zusammenkunft von Wissenschaftler*innen, Studierenden und Akteuren aus dem Bereich Gleichstellung diente dem Austausch über institutionelle Praktiken sowie der Entwicklung institutionenübergreifender Strategien. Ein signifikanter Höhepunkt stellte die Präsentation der "Toolbox Gender und Diversität in der Lehre" dar, einem Projekt, das über einen längeren Zeitraum im Margherita-von-Brentano-Zentrum und im Zentralen Frauenreferat durchgeführt wurde. Die Toolbox stellt eine Sammlung von Ressourcen, Blog-Artikeln und interaktiven Workshops bereit, die darauf abzielen, Pädagoginnen und Pädagogen bei der Integration von Antidiskriminierung und diversitätsbewusster Pädagogik in ihren Unterricht zu unterstützen. Der strukturelle Wandel wird durch inklusive Didaktik, vielfältige Repräsentation und barrierefreies Seminardesign betont. Im Rahmen der Veranstaltung wurden verschiedene Formate präsentiert, darunter das "Student Research Opportunities Program", welches studentische Forschung und diversitätsbewusstes Lernen miteinander verbindet. 

In der siebten Sitzung des DiGENet Netzwerks lag der Fokus auf die Schnittstellen zwischen Vielfalt, Internationalisierung und Strukturreformen in der Berliner Hochschullandschaft. Die vom Lenkungsausschuss für Vielfalt und Gleichstellung der Berlin University Alliance ausgerichtete Veranstaltung umfasste institutionelle Updates, einen Hauptvortrag von Prof. Maisha Auma (Audre Lorde-Gastprofessorin) zur Reform der Lehrerausbildung sowie Arbeitssitzungen zu Spannungen zwischen Vielfalt und Internationalisierung. Prof. Auma präsentierte eine gemeinsame Erklärung des DiGENet, in der die systematische Integration von Diversität und Intersektionalität in die Berliner Lehrerausbildungsprogramme gefordert wird. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf aktuelle politische Reformen und das vielfältige schulische Umfeld der Stadt. Darüber hinaus wurden Green-Open-Access-Strategien sowie die Internationalisierungsagenda der Berlin University Alliance, einschließlich Partnerschaften mit Institutionen im globalen Süden, erörtert. In Workshops wurde kritisch diskutiert, inwiefern strukturelle Ungleichheiten innerhalb der Internationalisierungsbemühungen bestehen und welche Bedeutung ethisches Publizieren, inklusive Verwaltungspraktiken und die Notwendigkeit besserer Diversitätskennzahlen haben. Zu den Empfehlungen gehörten die Initiierung von Kooperationen über die Sektoren hinweg, die Einführung von Zertifizierungen für Diversitätsschulungen sowie die Erweiterung von Gastdozenturen. Das Treffen bekräftigte die Rolle des DiGENets, als Brücke zwischen institutioneller Transformation und inklusiven akademischen Praktiken zu wirken.

Das sechste DiGENet-Netzwerktreffen, das in Kooperation mit dem Lenkungsausschuss "Knowledge Exchange" (SC2) der Berlin University Alliance veranstaltet wurde, fokussierte sich auf die Stärkung der Verbindungen zwischen Diversitätsforschung und externen Initiativen zum Wissensaustausch. In der vorliegenden Sitzung wurden aktuelle Informationen aus den DiGENet-Arbeitsgruppen präsentiert. Diese beinhalteten kritische Diversitätsperspektiven, Terminologie und das Diversity Minimal Item Set. Darüber hinaus wurden Einblicke in laufende und geplante Kooperationen zwischen verschiedenen Disziplinen und Institutionen gewährt. SC2 präsentierte seine Strategie für einen multidirektionalen Wissensaustausch, die modulare Finanzierung, Wissenschaftskommunikationslabore und transdisziplinäre Forschungsforen zu globaler Gesundheit und sozialem Zusammenhalt umfasst. Vier ad-hoc gebildete Arbeitsgruppen widmeten sich der Erarbeitung von Vorschlägen zur Förderung des Strukturwandels. Diese umfassten eine Reihe von Maßnahmen, darunter öffentlich zugängliche Vortragsreihen zu Themen wie Diversität, Kooperationen zwischen Künstlern und Wissenschaftlern sowie dekoloniale Lehrmodule, inklusiven Schulprojekten und Podcasts zur Stärkung marginalisierter Perspektiven. Ein wiederkehrendes Thema war die Notwendigkeit, von symbolischer Inklusion zu institutioneller Transformation überzugehen – insbesondere in der Lehrerausbildung, der Politikgestaltung und transdisziplinären Partnerschaften, die verschiedene Formen des Wissens in den Mittelpunkt stellen.


In der Vorlesungsreihe „Intersektionale Diversitätsstudien. Kritische Diversitäts- und Genderstudien im 21. Jahrhundert“, die im Wintersemester 2021/22 ins Leben gerufen wurde, untersuchte Maisha M. Auma als aktuelle Audre Lorde Gastprofessur  kritisch Diversität, Inklusion und Intersektionalität in Forschungseinrichtungen aus einer transnationalen Perspektive. Darüber hinaus bot sie ein Lab Meeting/Kolloquium an, in dem untersucht wurde, wie marginalisierte Gruppen mit geringer sozialer Macht an der Dekolonialisierung weißer und westlich geprägter Wissensstrukturen beteiligt sind und wie Kompetenzen in kritischer Diversität neue didaktische Rahmenbedingungen für die Lehre an Universitäten und Gymnasien ermöglichen. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Berlin Center for Global Engagement (BCGE) organisiert.

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Maisha M. Auma bot als aktuelle Audre Lorde Gastprofessur der BUA ab dem 10. November 2021 ein Lab Meeting/Kolloquium im Blockformat an, das online stattfand. In Zusammenarbeit mit der DiGENet-Arbeitsgruppe zu kritischen Perspektiven, dem Zentrum für Inklusionsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. konzentrierten sich die internen und öffentlichen Workshops auf drei Themen: eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff Diversität, eine kritische Untersuchung und Kartierung von Diversitätsbefragungen sowie Umfragen, die zur Analyse von Diskriminierungserfahrungen an deutschen Fachhochschulen und Universitäten durchgeführt wurden, und Diversität und Lehrer*innenausbildung im Raum Berlin in Zusammenarbeit mit dem Fachdidaktik-Netzwerk von DiGENet. Die vier öffentlichen Sitzungen wurden einberufen, um den Arbeitsprozess, einschließlich der Ziele und vorläufigen Ergebnisse, gemeinsam mit der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Das Lab-Meeting/Kolloquium stand Masterstudierenden mit fortgeschrittenen Kenntnissen in Gender- und Diversitätsstudien offen.

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Das fünfte Treffen des Netzwerks für Vielfalt und Geschlechtergleichstellung (DiGENet) war ein voller Erfolg. Abermals kam eine große Anzahl Forschende aus der gesamten Berliner Wissenschaftslandschaft zusammen, um die gemeinsame Zusammenarbeit im Bereich Diversität und Vielfalt innerhalb von drei Fachbereichen zu stärken. Der Verbund bietet ein breites Spektrum an Studiengängen aus den Bereichen Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften sowie Gesundheit und MINT an. Die Diskussionen um die Frage, wie diese Fachebreiche noch besser im Bereich der Diversitäts- und Gleichstellungsforschung aufgestellt werden können, haben uns viele wertvolle Einblicke gebracht. So wurde sich unter anderem mit strukturellen Lücken in Daten, akademischer Teilhabe und der Definition von Exzellenz befasst. Ein wichtiger Schwerpunkt war dabei, Vielfalt durch neue Instrumente wie den Diversity Minimal Item Set und ein sich weiterentwickelndes Diversity Glossary messbar und sichtbar zu machen. Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass in Forschung und Lehre intersektionale, dekoloniale und antirassistische Ansätze verfolgt und integriert werden. In Arbeitsgruppen wurden diesbezüglich auch neue Ideen gesammelt. Zum Beispiel wurde vorgeschlagen, eine Umfrage zur Überwachung der Vielfalt zu machen, einen Startkapitalfonds für Pilotprojekte zu gründen und eine mehrsprachige E-Learning-Plattform ins Leben zu rufen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten einen institutionellen Wandel sowohl in der akademischen Kultur als auch in der Verwaltung und wiesen auf die Normen hin, die leider in der Forschungsbewertung, der Einstellung von Personal und den disziplinären Grenzen verankert sind und dadurch manche Menschen ausgrenzen. Besonders die Audre-Lorde-Gastprofessur und die internationale Vortragsreihe sind als unterstützende Initiativen für dieses Ziel herausgehoben worden.

Zum vierten Netzwerktreffen des DiGENet lag der Fokus auf der Förderung intersektionaler Forschung und der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Einrichtungen in Berlin. Die Veranstaltung bot eine inspirierende Keynote von Prof. Maisha Auma, der ersten Audre-Lorde-Gastprofessorin. In ihrer Rede skizzierte sie das Vermächtnis von Audre Lorde und betonte die Notwendigkeit subalterner und machtkritischer Ansätze in der Diversitätsforschung. Im Anschluss bildeten die Teilnehmenden neue Arbeitsgruppen zu wichtigen Diversitätsdimensionen (Geschlecht und LSBTIQ*, Rassismus und Migration, Gesundheit und Fähigkeiten, sozioökonomischer Status und Regionalität), um Möglichkeiten für eine übergreifende Interessenvertretung und praktische Integration in die breiteren DiGENet-Strukturen zu identifizieren. Mehrere etablierte Arbeitsgruppen berichteten über aktuelle Entwicklungen, insbesondere über den „Minimal Item Set“ zur Messung von Diversität, der neue Punkte zu Pflege und Diskriminierung enthält. Es wurden Bedenken hinsichtlich bürokratischer Hindernisse für die Überwachung von Diversität sowie der Gefahr einer Verengung der Diversitätsforschung auf quantitative Messgrößen geäußert. Das ausscheidende Koordinationsteam übergab die Koordination des Netzwerks an ihre Nachfolge und wurde dafür bedankt, das DiGENet zu einem wichtigen Impulsgeber für strukturelle und programmatische Veränderungen im Verbund gemacht zu haben.

Zu seinem dritten DiGENet Netzwerktreffen beschäftigte sich das Netzwerk für Vielfalt und Geschlechtergleichstellung mit Strategien zur systematischen Integration intersektionaler Diversitätsdimensionen in akademische Strukturen und kooperative Forschungsprojekte. Die Teilnehmer:innen engagierten sich in „Matrix-Arbeitsgruppen“, die sich mit Themen wie Geschlecht, LSBTIQ+, Rassismus, Migration, Behinderung, Gesundheit, sozioökonomischer Status und Regionalität befassten. Die Gruppen betonten die Notwendigkeit intersektionaler Ansätze, stärkerer Verbindungen zwischen Forschung und Praxis sowie inklusiverer Messgrößen zur Bewertung struktureller Ungleichheiten. Die beim ersten DiGENet Treffen eingerichteten DiGENet-Arbeitsgruppen berichteten über ihre Fortschritte. Dazu zählen die Entwicklung eines Minimal Item Sets für die Diversitätsüberwachung, die Einführung eines Diversitätsglossars, die Förderung einer geschlechter- und diversitätssensiblen Lehre sowie die kritische Analyse der Diversitätspolitik durch reflektierende und dekoloniale Brillen. Eine zentrale Botschaft aller Gruppen war, dass es notwendig ist, von symbolischen Gesten zu institutionellen und systemischen Veränderungen überzugehen. Die Veranstaltung markierte zudem den Übergang zu einem neuen Koordinationsteam und bekräftigte damit das Engagement von DiGENet für Kontinuität, Partizipation und strukturelle Wirkung in der Berliner Wissenschaftslandschaft.

Bei ihrem zweiten (virtuellen) DiGENet Vernetzungstreffen am 19. Januar 2021 betonten die Teilnehmer, dass echte Exzellenz in der Berliner Forschungslandschaft – einschließlich der Ausrichtung an den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, insbesondere in den Bereichen sozialer Zusammenhalt und globale Gesundheit – nur durch die Verankerung von Vielfalt unter Forschern, Forschungsfragen und Institutionen erreicht werden kann. Multidisziplinäre und kognitiv vielfältige Teams sind für die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen unerlässlich. Im Rahmen der Veranstaltung hielten Prof. Sabine Hark eine Reflexionsrede und Christina Hadulla-Kuhlmann vom Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Beitrag. Dabei wiesen sie auf die anhaltenden geschlechtsspezifischen Ungleichgewichte in der akademischen Laufbahn und den Wert von Vielfalt über das Geschlecht hinaus hin. Sie unterschieden dabei zwischen einem Platz (Vielfalt), einer Stimme (Inklusion) und Gehörtwerden (Zugehörigkeit). Das DiGENet hat bereits Arbeitsgruppen gebildet, um inklusive Forschungsmethoden voranzutreiben, diversitätssensitives Lehren zu fördern und Netzwerkaktivitäten in der gesamten Berliner Forschungslandschaft zu integrieren – und zwar nicht nur unter den vier Partnern der Hochschulallianz, sondern auch darüber hinaus.

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Die Gründung des DiGENet markierte den Beginn einer langfristigen, interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen über 100 in Berlin ansässigen Forschenden und Praktikern aus verschiedenen Disziplinen und Institutionen innerhalb des Verbunds. Als Teil der Berlin University Alliance möchte DiGENet die Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit in Forschung, Lehre und institutionellen Strukturen durch evidenzbasierte Strategien und inklusive Praktiken stärken. Die Auftaktveranstaltung umfasste Keynote-Beiträge, eine Teilnehmerbefragung und die Gründung von zehn Arbeitsgruppen, die sich mit zentralen Herausforderungen im Themenfeld - wie Intersektionalität, inklusiven Methoden, strukturellen Ungleichheiten und Wissenstransfer in die Zivilgesellschaft befassten. Die Teilnehmer verwiesen auf die Notwendigkeit, institutionelle Rahmenbedingungen im Verbund weiterzuentwickeln, forderten eine stärkere Integration marginalisierter Perspektiven, eine Ausrichtung auf partizipative Forschung und eine kritische Auseinandersetzung mit Diversitätskonzepten. Entsprechend dieser programmatischen Ausrichtung wurden eine Reihe von Folgearbeitsgruppen ins Leben gerufen, um die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen – mit Schwerpunkt auf Maßnahmen wie diversitätssensibler Lehre, Datentools, Terminologiearbeit und Strukturreformen.

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