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Kirchliche Amtshilfe? Die Kirchenbuchstelle Alt-Berlin und der Holocaust

Leiter: Philipp Dinkelaker, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin; Johannes Kellner und Johan Wagner, Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schles. Oberlausitz; Institutionelle Anbindung der X-Student Research Group: Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin

Die evangelische Kirche war in der NS-Zeit Kind ihrer Zeit. Einige Protestantinnen und Protestanten leisteten Widerstand, viele beteiligten sich jedoch an der Verfolgung von Minderheiten. Im Projekt geht es um die  Kirchenbuchstelle Alt-Berlin. Kirchenmänner legten hier eine kirchliche „Judenkartei“ an und meldeten „nicht-arische“ Christinnen und Christen der Gestapo – eine Vorstufe zur Deportation. Während die Gestapo ihre Akten zerstörte, haben sich im Ev. Landeskirchlichen Archiv in Berlin (ELAB) etwa 2.600 Karteikarten Verfolgter erhalten. Die Research Group soll erforschen, was genau mit den erfassten Menschen geschah. Archiv-Recherchen und die Arbeit mit Primärquellen kommen im Uni-Alltag häufig zu kurz. Diese für den späteren Beruf wichtigen Techniken sollen praxisorientiert eingeübt werden. Ergebnisse können beispielsweise als Blog-Beiträge publiziert werden, um wissenschaftliches Schreiben zu trainieren.

Blog: Kirche in Berlin und Brandenburg 1914 bis 1949, Die „getauften Juden“ im Blick evangelischer NS-Anhänger