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Frank Dobbin

Frank Dobbin
Bildquelle: Kris Snibbe/Harvard Staff Photographer

Prof. Dr. Frank Dobbin: DiGENet Internationaler Gast 2024

Prof. Dr. Frank Dobbin ist Henry Ford II-Professor für Sozialwissenschaften und Vorsitzender des Fachbereichs Soziologie an der Harvard University. Er erwarb seinen B.A. am Oberlin College und seinen Ph.D. an der Stanford University. In seinem 2009 erschienenen Buch „Inventing Equal Opportunity” untersucht er, wie Personalfachleute und Aktivisten dazu beigetragen haben, das rechtliche Verständnis von Diskriminierung am Arbeitsplatz in den Vereinigten Staaten zu definieren und kontinuierlich zu erweitern. Sein 2022 gemeinsam mit Alexandra Kalev verfasstes Buch „Getting to Diversity: What Works and What Doesn't” untersucht die langfristige Wirksamkeit von Diversitätsprogrammen in mehr als 800 Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten. Das Buch identifiziert, welche Maßnahmen die Vielfalt fördern, welche nicht und wie ineffektive Maßnahmen verbessert werden können. Dobbin und Kalev wenden derzeit ähnliche Methoden an, um Universitätsprogramme zu untersuchen, die auf eine Erhöhung der Vielfalt der Fakultäten abzielen, wobei der Schwerpunkt auf der Identifizierung der wirkungsvollsten Strategien liegt. Er erhielt Stipendien von der Guggenheim Foundation, der Russell Sage Foundation, dem Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, dem Radcliffe Institute, dem Safra Center for Ethics und dem Netherlands Institute for Advanced Study.

Frank Dobbin

Frank Dobbin
Bildquelle: Kris Snibbe/Harvard Staff Photographer

Prof. Frank Dobbin wurde als DiGENet internationaler Gast eingeladen, in Anerkennung seiner wegweisenden Forschung zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion in organisatorischen Kontexten. Mit über drei Jahrzehnten empirischer Forschung, darunter sein bahnbrechendes Werk „Getting to Diversity“, bietet Dobbin einzigartige Einblicke darin, welche Maßnahmen von Unternehmen und Institutionen zur Förderung von Repräsentativität erfolgreich sind – oder scheitern. Seine Expertise liefert wertvolle Perspektiven für evidenzbasierte, internationale Diskussionen darüber, wie organisatorische Richtlinien die Inklusion im Hochschulbereich und darüber hinaus prägen. Im Rahmen des DiGENet Lunch Talk am 2. Dezember 2024 stellte Prof. Frank Dobbin neue, unveröffentlichte Ergebnisse aus einer groß angelegten Studie vor, die auf Daten von etwa 600 US-amerikanischen Universitäten basiert. Sein Schwerpunkt lag auf strukturellen Maßnahmen zur Förderung der Diversität im akademischen Bereich. Institutionalisierte Mentoring-Programme und das aktive Engagement der Universitätsleitung in Diversity-Arbeitsgruppen erwiesen sich als besonders wirksame Strategien – nicht nur symbolisch, sondern auch in Bezug auf messbare Ergebnisse im Zusammenhang mit Einstellungs- und Beförderungspraktiken. Gleichzeitig warnte Dobbin vor scheinbar fortschrittlichen Instrumenten wie formellen Beschwerdesystemen, die oft eine zusätzliche Belastung für die betroffenen Personen darstellen und das Vertrauen in die Institution untergraben können. Sein Vortrag löste eine lebhafte Diskussion über die Bedeutung einer regelmäßigen Überprüfung von Diversitätsdaten und die Notwendigkeit evidenzbasierter Strategien zur Förderung nachhaltiger Veränderungen aus.