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Londa Schiebinger

Londa Schiebinger
Bildquelle: Linda a. Cicero / Stanford News Service

Prof. Dr. Londa Schiebinger: DiGENet Internationaler Gast 2023

Londa Schiebinger ist John L. Hinds-Professorin für Wissenschaftsgeschichte am Fachbereich Geschichte der Stanford University und Direktorin des EU/US-Projekts „Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environment” (Geschlechtsspezifische Innovationen in Wissenschaft, Gesundheit und Medizin, Ingenieurwesen und Umwelt). Von 2004 bis 2010 war Schiebinger Direktorin des Clayman Institute for Gender Research der Stanford University. Sie ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Professor Schiebinger promovierte 1984 an der Harvard University und ist eine international führende Autorität auf dem Gebiet der Geschlechterforschung in Wissenschaft und Technologie. In den letzten dreißig Jahren widmete sich Schiebinger der Analyse von drei analytisch unterschiedlichen, aber miteinander verflochtenen Aspekten des Geschlechter- und Wissenschaftspuzzles: der Geschichte der Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft, dem Geschlechterverhältnis in der Struktur wissenschaftlicher Institutionen und der Geschlechterdimension menschlichen Wissens. Professor Schiebingers Pionierarbeit zu methodischen Instrumenten für die Integration von Geschlecht, Gender und intersektionaler Analyse in Forschung und Innovation hat die Politik auf höchster Ebene beeinflusst, darunter die Europäische Kommission, die Vereinten Nationen und zahlreiche nationale Wissenschaftsstiftungen. Sie verfasste wichtige Hintergrundpapiere für die UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau in den Jahren 2010 und 2022 und trieb damit Rahmenbedingungen für eine inklusive und effektive Forschungsgestaltung auf globaler Ebene voran. In Anerkennung ihrer Leistungen wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, erhielt ein Guggenheim-Stipendium und war die erste Frau in ihrem Fachgebiet, die mit dem renommierten Alexander-von-Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. Außerdem hält sie mehrere Ehrendoktorwürden führender europäischer Universitäten.

Londa Schiebinger wurde aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeit, exzellente Forschung mit einer auf Gleichberechtigung ausgerichteten Transformation zu verbinden, als DiGENet Internationaler Gast ausgewählt. Ihr Besuch unterstützte die Mission von DiGENet, Vielfalt, Geschlechtergleichstellung und intersektionales Wissen in die strukturelle Entwicklung der Berliner Forschungslandschaft zu integrieren. Mit ihrer methodischen Rigor, ihrer interdisziplinären Reichweite und ihrem globalen politischen Engagement leistete sie einen wichtigen Beitrag zu den Bemühungen der Berlin University Alliance, inklusive Forschungsstrategien zu fördern. Während ihres Aufenthalts als internationaler Gast des DiGENet engagierte sich Prof. Schiebinger in einer Reihe Aktivitäten, die wesentlich zur Förderung geschlechtsspezifischer Innovationen und Vielfalt innerhalb der Berlin University Alliance beitrugen. Ihr Besuch begann mit einer strategischen Diskussion an der Charité über geschlechtsspezifische Innovationen in der Medizin, bei der sie gemeinsam mit der Universitätsleitung und Interessengruppen potenzielle und strategische Prioritäten identifizierte. Dieser Austausch gab den Ton für ihre weiteren Aktivitäten vor, die sich auf die Integration von Gender- und Diversitätsperspektiven in verschiedene akademische Disziplinen konzentrierten. Prof. Schiebingers Fachwissen war besonders wertvoll, um die Bedeutung inklusiver Forschungspraktiken und die Notwendigkeit institutioneller Unterstützung zur Förderung dieser Innovationen hervorzuheben. Eine der eindrucksvollsten Veranstaltungen während ihres Aufenthalts war ihr Vortrag im Paul-Ehrlich-Hörsaal mit dem Titel „Gendered Innovations: Importance and Relevance Across Different Disciplines”. Dieser Vortrag zog ein großes Publikum an, darunter Forscher, Dozenten und Studenten aus der gesamten BUA. Prof. Schiebinger stellte Fallstudien und Methoden zur Integration von Geschlecht, Gender und intersektionaler Analyse in die Forschung vor und betonte, wie diese Ansätze zu bahnbrechenden Entdeckungen und gerechteren Ergebnissen führen können. Der Vortrag löste aufschlussreiche Diskussionen aus und regte die Teilnehmer dazu an, darüber nachzudenken, wie sie diese Prinzipien auf ihre eigene Arbeit anwenden könnten. Darüber hinaus lieferte ihr Vortrag im Innovationslabor CERRI mit dem Titel „How to Communicate Gendered Innovations? Science, Policy, & Communication” praktische Einblicke in die effektive Vermittlung dieser komplexen Ideen an ein breiteres Publikum. Ebenso bedeutend waren die Treffen von Prof. Schiebinger mit prominenten Fakultätsmitgliedern der Humboldt-Universität und der Freien Universität. Sie führte intensive Gespräche mit der Universitätsleitung, darunter Prof. Peter Frensch, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, und Prof. Blechinger, Vizepräsident der Freien Universität Berlin, um zu erörtern, wie geschlechtsspezifische Innovationen in ihre jeweiligen Fachbereiche integriert werden könnten. Diese Dialoge trugen maßgeblich dazu bei, interdisziplinäre Kooperationen zu fördern und Forscher zu ermutigen, inklusivere Forschungspraktiken anzuwenden. Darüber hinaus war ihr Treffen mit allen Vizepräsidenten für Forschung (Vorstand der Berlin University Alliance) ein entscheidender Impulsgeber für die Förderung der geschlechtsspezifischen Forschung an den Universitäten. Sie erörterte zu diesen Gelegenheiten die Bedeutung institutioneller Unterstützung für geschlechtsspezifische Innovationen und die Notwendigkeit, geschlechtsspezifische und intersektionale Analysen in die Forschung einzubeziehen.

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Bildquelle: Linda a. Cicero / Stanford News Service