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11. Treffen des Diversity and Gender Equality Network (DiGENet) am 16. Februar 2024

Keynote Prof. Dr. Zerrin Salikultuk, 16.02.24

Keynote Prof. Dr. Zerrin Salikultuk, 16.02.24
Bildquelle: N.E.

11. Treffen des Diversity and Gender Equality Network (DiGENet) am 16. Februar 2024

 Am Freitag, den 16. Februar 2024 fand das 11. Treffen des Diversity and Gender Equality Network im Auditorium des Grimm-Zentrums und als hybride Veranstaltung statt. Das Treffen wurde mit einem Grußwort von Prof. Dr. Blechinger-Talcott, Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, eröffnet. Sie hob die Wichtigkeit des häuserübergreifenden Netzwerks hervor, das die Bedeutung von Diversität und Gleichstellung als Grundlage für exzellente Forschung unterstreicht.

In ihrer Keynote stellte Prof. Dr. Zerrin Salikutluk (Leiterin des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitoring (NaDiRa), Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) den aktuellen Bericht zu Rassismuserfahrungen im Gesundheitssystem vor. Zu den wichtigen Ergebnissen gehörten die Identifizierung struktureller Missstände im Gesundheitssystem, die Prävalenz subtiler und offener Diskriminierungserfahrungen und eine intersektionale Perspektive auf die Herausforderungen für marginalisierte Gruppen. Der Vortrag schloss mit konkreten Handlungsempfehlungen, um rassistische Strukturen sichtbar zu machen und abzubauen. In der anschließenden Diskussion wurden Empfehlungen für repräsentative Fallstudien, die Bedeutung von Klasse als Kategorie und Fragen zu Gesundheitswahrnehmungen und -erfahrungen besprochen. Die Teilnehmer*innen vertieften sich in methodologische Feinheiten und potenzielle Ansätze für zukünftige Forschungs- und Politikinterventionen.

Im nächsten Programmpunkt stellte Dr. Rebecca Mak (Stabsstelle Diversity und Antidiskriminierung, Freie Universität Berlin) die Diversitätsstrategie der Freien Universität Berlin vor. Sie skizzierte ihren Entwicklungsprozess, ihre Hauptdimensionen und die Herausforderungen bei der Umsetzung. Die Diskussion berührte die Rolle von Diversity-Audits, die Bedeutung inklusiver Praktiken, die Einrichtung von neuen Beratungs- und Beschwerdeverfahren und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für diese. Die Teilnehmer*innen tauschten sich darüber aus, wie Diversitätsstrategien in verschiedenen akademischen Einrichtungen übernommen werden können, über die Balance zwischen Gleichheit und Gerechtigkeit und die Bedeutung datengetriebener Ansätze zur Förderung von Inklusion. Fragen und Kommentare hoben die Komplexität hervor, die mit der Bewältigung systemischer Ungleichheiten verbunden ist, und die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen, um bedeutungsvolle Veränderungen zu erzielen.

Schließlich stelle Dr. Georg Toepfer (Leitung des Programmbereichs Lebenswissen des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung, ZfL) das aus der DiGENet-AG „Begriffsarbeit“ entstandene Diversity-Glossar vor. Das Glossar ist eine Datenbank zur historischen Semantik der grundlegenden Begriffe aus den Diskursen um Diversity & Gender Equality mit dem Ziel, anhand dieser Begriffe die historische Entwicklung des Diversitätsdiskurses darzustellen. Toepfer betonte die Nützlichkeit des Glossars als Forschungsinstrument und sein Potenzial als interaktive Plattform, für dessen Inhalt Ergänzungsvorschläge eingereicht werden können. Diskussionen drehten sich um die praktische Anwendung in akademischen Umgebungen und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten und ihren historischen Kontexten.

In der abschließenden Gruppenarbeit zur Ideensammlung für die Weiterentwicklung des Themenfeldes Diversität und Gleichstellung in der Berlin University Alliance gab es rege Diskussionen der Teilnehmer*innen (online und in Präsenz). Sie arbeiteten in kleinen Gruppen zusammen, um ihre Ideen zu verfeinern und Empfehlungen für die Förderung von Diversität und Inklusion in Forschung und Praxis zusammenzufassen. Die Diskussionen konzentrierten sich unter anderem auf Fragen nach der Dekolonisierung des Lehrplans, den Nutzen von Mentoring-Programmen und die Notwendigkeit inklusiver Forschungspraktiken. Es gab Vorschläge zu Datenerhebungen und der Etablierung inklusiver Forschungsrahmen. Die Teilnehmer*innen unterstrichen die Bedeutung proaktiver Maßnahmen, um aktuelle politische Konflikte zu bewältigen und waren sich einig, dass das Themenfeld Diversität und Gleichstellung mit einem starken Bekenntnis zur Demokratie verknüpft sein sollte.

Prof. Dr. Turu Stadler (Charité, Sprecherin des Steering Committee „Diversity and Gender Equality“) beendete die Veranstaltung mit einem Dank an alle Teilnehmer*innen für ihre wertvollen Beiträge. Sie hob zukünftige Initiativen, einschließlich zusätzlicher DiGENet-Treffen mit einem Fokus auf MINT hervor, um das Engagement für die Förderung von Vielfalt in Forschung und Praxis zu unterstreichen und auszubauen.