Quo Vadis, Tenure-Track-Professur? – Impulse und Perspektiven aus der Diskussion bei der Berlin Leadership Academy
Wie kann der Tenure-Track zur nachhaltigen Stärkung wissenschaftlicher Karrieren beitragen – und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?
Mit dieser Frage beschäftigte sich die Veranstaltung „Quo Vadis, Tenure-Track-Professur?“ der Berlin Leadership Academy und des Peer-Mentoring-Programms für Tenure-Track-Professor*innen der Berlin University Alliance am 23. Oktober 2025. Zahlreiche Führungskräfte, (Tenure-Track-) Professor*innen und Interessierte aus dem Verbund kamen an diesem Abend zu einem intensiven Austausch zusammen.
News vom 24.10.2025
Zum Auftakt setzte Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin und Sprecher der Berlin University Alliance, mit seinem Grußwort den inhaltlichen Rahmen des Abends. Er betonte die Bedeutung des Tenure-Track-Modells für planbare, transparente und chancengerechte Karrierewege in der Wissenschaft – und zeigte auf, wie sich das Tenure-Track-Modell in den vergangenen Jahren berlin- und deutschlandweit entwickelt hat.
Im Anschluss diskutierten Prof. Dr. Sylvia Paletschek (Prorektorin für Universitätskultur, Universität Freiburg), Prof. Dr. Elisabeth Herrmann (Vorsitzende des Tenure-Boards der HU Berlin, University of Warwick), Prof. Dr. Julia Lühnen (Tenure-Track-Professorin an der Charité) und Prof. Dr. Günter M. Ziegler über Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen des Tenure-Track-Systems. Die Diskussion wurde von Janina Tiedemann moderiert.
Im Verlauf der lebendigen und offen geführten Gesprächsrunde wurden verschiedene zentrale Aspekte beleuchtet. Deutlich wurde unter anderem, wie entscheidend ein gutes Onboarding ist, um Tenure-Track-Professor*innen frühzeitig Orientierung, Unterstützung und institutionelle Einbindung zu ermöglichen. Ebenso wurde diskutiert, wie schwierig es bleibt, realistische, faire und zugleich vergleichbare Zielvereinbarungen für Evaluationsverfahren zu definieren. Ein weiterer wichtiger Punkt war der Umgang mit Fällen, in denen vereinbarte Ziele nicht vollständig erreicht werden: Hier braucht es transparente Verfahren und eine konstruktive Haltung, die individuelle Entwicklungsspielräume anerkennt.
Darüber hinaus wurde die Bedeutung einer systematischen Potenzialanalyse hervorgehoben – verstanden als ein Instrument, das über die reine Leistungsmessung hinausgeht. Ziel ist es, individuelle Stärken, Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar zu machen und im Sinne einer langfristigen Qualitätssicherung in der Personalentwicklung zu berücksichtigen. Die Potenzialanalyse kann so dazu beitragen, Evaluationsprozesse differenzierter und zukunftsorientierter zu gestalten.
Das Publikum brachte sich mit zahlreichen Fragen, Kommentaren und Erfahrungsberichten aktiv in die Diskussion ein. Besonders wertvoll waren dabei die unterschiedlichen Perspektiven – von erfahrenen wissenschaftlichen Führungskräften, die in die Evaluation von Tenure-Track-Professor*innen eingebunden sind, bis hin zu Tenure-Track-Professor*innen selbst.
Beim anschließenden Get-together wurde in offener und anregender Atmosphäre weiterdiskutiert, vernetzt und gelacht. Viele Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, die Impulse des Abends zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen – ein gelungener Abschluss einer inspirierenden Veranstaltung.












