In ihrem Vortrag erläuterte Prof. Buyx, Medizinethikerin und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, wie die vier Grundprinzipien der medizinischen Ethik – Autonomie, Fürsorge, Nichtschaden und Gerechtigkeit – für sie als Orientierungsrahmen dienen. Sie zeigte auf, wie diese Prinzipien Entscheidungen strukturieren und zu einem reflektierten Umgang mit Verantwortung beitragen können, sowohl in der Zusammenarbeit mit Teams als auch in der wissenschafts- und gesundheitspolitischen Beratung.

Einen besonderen Schwerpunkt legte sie auf ihre Erfahrungen im Deutschen Ethikrat während der Corona-Pandemie. Anhand konkreter Situationen beschrieb sie die Aufgabe, unterschiedliche fachliche Perspektiven zusammenzuführen und in einem gesellschaftlich hoch aufgeladenen Umfeld zu kommunizieren. Ihre Ausführungen boten Einblicke in Entscheidungsprozesse, Grenzsituationen und Momente des Abwägens, die Führung gerade in Krisenzeiten prägen.

In der anschließenden Diskussion, moderiert von Prof. Dr. Rudolf Kerschreiter, vertieften die Teilnehmenden Fragen zu ethischen Grundlagen von Führung, zur Bedeutung von Transparenz und zur Rolle persönlicher Haltung in komplexen Entscheidungsumfeldern. Der Austausch zeigte, wie relevant ethische Reflexion für verantwortungsvolle Führungspraxis im Wissenschaftssystem ist.

Beim abschließenden Get-together bot sich Gelegenheit, die angesprochenen Themen weiterzuführen, Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Berlin Leadership Academy dankt Prof. Dr. Alena Buyx für ihre Perspektiven und allen Gästen für die engagierte Diskussion.