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Berlin University Alliance weitet Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘ aus

Plattform zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Müttern und globales Netzwerk zu kritischer Theorie und Wissenschaftsfreiheit werden für drei Jahre mit insgesamt 574.500 Euro gefördert

News vom 23.02.2023

Das Berlin Center for Global Engagement (BCGE) der Berlin University Alliance (BUA) fördert erneut zwei Leuchtturmprojekte, die Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘ stärken. Sie ergänzen zwei andere Vorhaben, die bereits 2022 im Förderportfolio des BCGE angelaufen sind.

Das Projekt „PRODIGY – PRactices of Development and International Cooperation with a focus on Global Health Engagement“ unter der Leitung von Professor Malek Bajbouj, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Daniel Strech, Berlin Institute of Health, Prof. Michael Zürn, Freie Universität Berlin, und Professorin Isabel Dziobek, Humboldt-Universität zu Berlin, zielt darauf ab, eine Wissensaustauschplattform zur psychischen Gesundheit von Müttern zu implementieren. Das Projekt folgt einem Ansatz mit Patient*innen- und Öffentlichkeitsbeteiligung. Es werden spezifische therapeutische Vorgehensweisen entwickelt und festgehalten. Parallel dazu wird die Entwicklung von Expert*innen begleitet, die konkrete Kriterien für Qualität in der Forschung erarbeiten und sicherstellen. „Wir verfolgen das Ziel den Wissensaustausch bidirektional und mit mehr Qualität zu gestalten. Dazu gehören eine echte Partizipation von Partner*innen des globalen Südens und ein gutes Verständnis für die Fragmentierung der deutschen globalen Gesundheitspolitik“, sagt Professor Bajbouj. Das Projekt ist eingebettet in bestehende Süd-Süd-Nord-Kooperationen der BUA mit Forscher*innen, Institutionen und Regierungen in Jordanien und Vietnam sowie mit Partner*innen an der University of Oxford und der McMaster Universität in Kanada.

Das Projekt „Critical Theory Under Pressure – Building Networks for Transnational Dialogue (CritUP)“ unter der Leitung von Professor Robin Celikates, Freie Universität Berlin, und Professorin Rahel Jaeggi, Humboldt-Universität zu Berlin, zielt darauf ab, die transnationale Publikationsplattform critup.net für den wissenschaftlichen Austausch zu kritischer Theorie weiterzuentwickeln und nachhaltig zu etablieren. „Bisher wurden Theorien aus dem so genannten ‚Globalen Süden‘ nur bedingt beachtet. Das Projekt möchte diese bestehenden Asymmetrien in der globalen Wissensproduktion angehen“, sagt Professorin Rahel Jaeggi. Am Projekt beteiligt sind Forschende und Institutionen in Brasilien, Peru, Chile und der Türkei. Neben der Förderung eines wissenschaftlichen Dialogs zielt CritUP auch darauf ab, Bedrohungen der akademischen Freiheit zu erkennen und zu bekämpfen. „Die Wissenschaftsfreiheit ist von einer neuen Welle autoritärer Politik besonders bedroht“, erklärt Professor Celikates. „Unser Ziel ist es unter anderem, ein Kompetenznetzwerk als Drehscheibe z.B. für deutsche und europäische Journalisten auf der Suche nach unabhängigen und kritischen Stimmen aus Südamerika und der Türkei auf- und auszubauen. Zudem wollen wir die fundamentale Rolle kritischer Perspektiven für die Universität und die Gesellschaft als Ganzes herausstellen.“

Mit über 1,1 Millionen Euro für drei Jahre tragen die jetzt insgesamt vier Signature Projects des BCGE zu einer nachhaltigen Forschung über, mit und im ‚Globalen Süden‘ bei. Das Projekt „co2libri“, das zur dekolonialen Forschungspraxis arbeitet und „Essential Workers“, ein globales Netzwerk zu kritischen Arbeitsstudien sind bereits im vergangenen Jahr angelaufen. „Die signature projects  leisten einen wichtigen Beitrag zur strategischen Internationalisierung der Berlin University Alliance“, erklärt Prof. Dr. Joachim Spranger, Dekan der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Mitglied des Executive Board der BUA. „Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt haben von Anbeginn die Projekte mit gestaltet und stehen permanent im Austausch zu aktuellen und wichtigen Themen. Nur in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit Kolleg*innen weltweit haben wir eine echte Chance, die globalen Herausforderungen zu adressieren.“

Die Förderung der Projekte gehört zum Programm des BCGE, der BUA-Plattform für Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘, für Wissenschaftsdiplomatie und für die Stärkung der akademischen Freiheit. Zum sogenannten ‚Globale Süden‘ zählt das BCGE alle Länder, die aus unterschiedlichen Gründen in der globalen Wissenschaftsproduktion benachteiligt werden.

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Pressekontakt
Suhana Reddy
Leitung der Kommunikation der Berlin University Alliance
E-Mail: suhana.reddy@berlin-university-alliance.de

 

Ansprechpartner*in BCGE
Dr. Sarah Wessel
Referentin
E-Mail: bcge@berlin-university-alliance.de