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Herausforderungen für die Integrität der Forschung

Erstes internationales Symposium der Berlin University Alliance am 24. November 2021

News vom 03.11.2021

Diversität und Universalismus, Evidenz und Reflexivität – Am 24. November 2021 veranstaltet die Berlin University Alliance (BUA) ihr erstes internationales Symposium im Themenbereich Research Integrity / Research Quality. Die Konferenz adressiert Fragen nationaler und internationaler Qualitätsdebatten in der Wissenschaft. Dabei soll insbesondere das Spannungsverhältnis von disziplinärer, geografischer beziehungsweise geopolitischer Diversität gegenüber dem Anspruch nach Universalität diskutiert werden. In dieses Spannungsfeld gehört auch die Frage der Vereinbarkeit von eindeutiger wissenschaftlicher Evidenz gegenüber Reflexion und Plausibilität. Das Symposium wird als Hybridveranstaltung im Livestream und vor Ort in Berlin angeboten. Organisiert wird es durch den Schwerpunktbereich Advancing Research Quality and Value der Berlin University Alliance.

Die Veranstaltung bringt Akteurinnen und Akteure unter anderem aus den Bereichen Forschung, Politik, Forschungsförderung und Wissenschaftsmanagement zusammen, um einerseits zu einem differenzierten Verständnis des vielschichtigen Gegenstands Forschungsqualität beizutragen und andererseits bestehende Praktiken und potenzielle Entwicklungen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Nachhaltigkeit mit einem internationalen Publikum zu diskutieren.

In vier thematischen Blöcken werden unterschiedliche Dimensionen der aktuellen Debatte um Forschungsqualität und Forschungsintegrität betrachtet:

  1. „Diversity as an Engine for ‘Good Science’?”
    Die Frage der Bedeutung von Diversität für Forschung und Wissenschaft wird im Rahmen eines hybriden World Café Formats mit anschließender Diskussion erörtert. Ziel ist es, viele verschiedene Stimmen einzubeziehen, unterschiedliche Aspekte des Themas wie Gender oder Interdisziplinarität zu berücksichtigen und verschiedene Strategien zur Bewältigung des Mangels an Vielfalt in der Wissenschaft zu entwickeln.
  2. „Science Literacy – Taking ‘Good Science’ in and out of Academia”
    Wie kann Wissenschaft kommuniziert werden, damit Personen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft gleichermaßen befähigt werden, zwischen „guter Wissenschaft“ und „Fake News“ oder „Post-Truths“ zu unterscheiden? Gerade die letzten Monate und die COVID-19-Pandemie haben gezeigt, dass Praktiken wissenschaftlichen Arbeitens vor allem für die Öffentlichkeit nicht immer nachvollziehbar sind und Zweifel an wissenschaftlichen Ergebnissen, wenn nicht gar an „der Wissenschaft“ insgesamt wecken können. Die Session wird eröffnet durch eine Keynote von Dava J. Newman (MIT Media Lab), gefolgt von einer Round-Table-Diskussion.
  3. „Objectivity, Transparency, Validity – Establishing Assessment Criteria for ‘Good Science’”
    Bewertbarkeit und angemessene Bewertungskriterien von „guter Wissenschaft“: Die Pluralität von Forschungstraditionen zeigt sich in der Diskussion um allgemeingültige Standards für belastbare Beweise im Gegensatz zur Vielfalt der Forschungskulturen, der gegenseitigen Kritik und dem Lernen daraus. Die Kritik an klassischen Bewertungskriterien wie Publikationen und eingeworbenen Drittmitteln hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Tatsache, dass diese Indikatoren zum Beispiel Offenheit und Transparenz in der Forschung sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses nicht berücksichtigen, verschärft die Frage, was objektiv als „gute Wissenschaft“ angesehen und wie diese bewertet werden kann. Die Session wird eröffnet mit einer Keynote von Lorraine Daston (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte / University of Chicago), gefolgt von einer Round-Table-Diskussion.
  4. Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research – Kategorie Early Career Researchers Award
    Vier Finalistinnen und Finalisten stellen ihre Projekte zur Verbesserung der Forschungsqualität vor. Die beste Idee wird von der Preisjury ausgewählt und von der Einstein Stiftung mit 100.000 Euro gefördert. Die Einstein Stiftung möchte mit dem neuen Preis Forschende und Institutionen aus allen Bereichen der Wissenschaft und allen Teilen der Welt auszeichnen, die sich für mehr Qualität in der Forschung engagieren. Der Preis wird in drei Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert.

„Das Symposium ist eine hervorragende Gelegenheit, verschiedenste Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen, die sich mit Forschungsqualität und Forschungsintegrität beschäftigen, und den Stand auf internationalem Niveau zu diskutieren. Die inhaltliche Verschränkung des Symposiums mit der Verleihung des Einstein Foundation Awards zur Förderung der Qualität in der Forschung zeigt, wie wichtig das Thema ist und wie gut die Mitglieder des Berliner Wissenschaftsstandortes miteinander vernetzt sind“, sagt Prof. Dr. Ulrich Dirnagl, Abteilungsdirektor Experimentelle Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Sprecher des Steering Committee Advancing Research Quality and Value.

Interessierte können per Livestream am Symposium teilnehmen. Weitere Informationen und das Programm finden sich auf der Veranstaltungsseite. Veranstaltungssprache ist Englisch.

Kontakt

Für Fragen steht das CORe-Team zur Verfügung unter: core@berlin-university-alliance.de 

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Pressekontakt
Hans-Christoph Keller, kommissarischer Pressesprecher der Berlin University Alliance und Pressesprecher der Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: medien@berlin-university-alliance.de 

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Schlagwörter

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