Springe direkt zu Inhalt

Schutz internationaler Kooperationen ohne mehr Bürokratie – geht das?

Podium

Podium

… das war die immer wiederkehrende Frage während der Paneldiskussion  „Schutz internationaler Kooperationen: Was Hochschulen und Forschungseinrichtungen tun können“ am 19.06.2025 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und online.

News vom 26.06.2025

Im Rahmen des International Month der Freien Universität Berlin stellte das Berlin Center for Global Engagement (BCGE) im Rahmen einer Expert*innendiskussion aktuelle Entwicklungen im Bereich Forschungssicherheit vor und präsentierte das Projekt „BUA Forum on Diplomatic Resilience“, das die vier Verbundpartner der Berlin University Alliance (BUA) beim Thema Verantwortungsvolle Internationalisierung vernetzt und von der Volkswagenstiftung noch bis Mitte 2026 finanziert wird.

Nils Droste, Referatsleiter Forschungssicherheit und Investitionsprüfung im BMFTR, gab Einblicke in den laufenden Stakeholderprozess Forschungssicherheit des Ministeriums mit Fokus auf die geteilten Verantwortlichkeiten von Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen und dem Bund. Dr. Gerold Heinrichs, Leiter der Abteilung Asien, Ozeanien des DLR Projektträger, berichtete von seinen Erkenntnissen aus dem jahrelangen Austausch mit Wissenschaftseinrichtungen zu ihrer Umsetzung von Forschungssicherheit. Als Diskutanten aus Universitäts- und Forschendenperspektive waren Dr. Florian Kohstall, Programmleitung Globale Verantwortung, Freie Universität Berlin, sowie Prof. Dr. Ulrike Freitag, Direktorin des Leibniz-Zentrum Moderner Orient eingeladen.

Die Anwesenden plädierten für eine differenzierte Betrachtung auf Grund unterschiedlicher institutioneller Risikoprofile bei gleichzeitiger Vermeidung überbordender bürokratischer Prozesse. Sie waren sich einig, dass besonders an Universitäten mit ihren dezentralen Strukturen, das Thema Forschungssicherheit zur Priorität der Leitungen gemacht werden müsse, um schlanke Prozesse über Abteilungsgrenzen hinweg koordinieren zu können.

Ein strittiger Punkt war die Frage, ob Kooperationsvorhaben in allen Fachbereichen auf Risiken gescreent werden sollten oder nur in solchen Bereichen, die als „sensibel“ gelten, wie zum Beispiel Raumfahrt, Materialwissenschaften oder Biotechnologie. Auch die Diskussionen um eine nationale Kontaktstelle für Wissenschaftseinrichtungen nach niederländischem Vorbild, die derzeit von BMFTR und auch Wissenschaftsrat vorangetrieben werden, sorgte für Uneinigkeit: Kontakt- und Vernetzungsstellen auf Landesebene wären vielversprechender, da sie stärker auf bestehende Vertrauensverhältnisse aufbauen könnten und vermutlich eher zum Ziel der „kurzen Wege und schlanken Prozesse“ führten.

4 / 4