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“Auf dem Trockenen? Die Zukunft des Wassers in Berlin”

Erste Kooperationsveranstaltung der ON WATER Veranstaltungsreihen PARCOURS und DIALOGE der Berlin University Alliance anlässlich des Weltwassertags 2025

Am 22. März 2025 fand im Humboldt-Labor die erste gemeinsame Veranstaltung der Veranstaltungsreihen ON WATER | DIALOGE und ON WATER | PARCOURS der Berlin University Alliance statt. Im Fokus standen die drängenden Fragen rund um Wasserknappheit, Klimawandel und nachhaltiges Wassermanagement in Berlin-Brandenburg.

Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

Der Vormittag begann mit den ON WATER | DIALOGEN unter dem Titel „Auf dem Trockenen? Über Wasserknappheit und Hitze in Berlin“. In transdisziplinären Gesprächen zwischen Wissenschaftler*innen und Praxisakteur*innen wurde erörtert, wie blau-grüne Infrastruktur zur Hitzeminderung in Berlin beitragen kann und welche Strategien für eine nachhaltige Wasserverteilung notwendig sind. Die Vorträge von Leonie Reuter von der Katastrophenforschungsstelle der FU Berlin sowie von Christiane Heiß vom BaumEntscheid Berlin gaben dazu erste Impulse. Bei der anschließenden methodengestützten Bedarfsentwicklung erarbeiteten Teilnehmer*innen Ansätze für die Verschränkung ihrer Expertisen und eine stärkere Vernetzung zwischen Forschung und Praxis.

Wasser sinnlich erleben – der PARCOURS

Ab 13:00 Uhr lud der ON WATER | PARCOURS zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit der urbanen Hydrosphäre in die Räume der “Nach der Natur”-Ausstellung des Humboldt-Labors ein. Über 250 Besucher*innen erlebten Wasser nicht nur wissenschaftlich, sondern auch künstlerisch und sensorisch. Die Performance Eulen im Moor ahnen von Anja Fiedler mit Verkostung von Moor-Pralinen verdeutlichte die Bedeutung von Feuchtgebieten als natürliche Wasserspeicher.

In drei Kurzvorträgen gaben Expert*innen Einblicke in ihre Arbeit: Dr. Thomas Vogelpohl (HU Berlin) beleuchtete die politischen Herausforderungen der Wassernutzung der Spree, Anne-Marie Weiß und Alexander Stier (Stiftung Naturschutz Berlin) stellten die Rolle von Mooren als Wasserspeicher heraus, und Alisa Tretau erkundete in einer partizipativen Lecture Performance die Beziehung zwischen Mensch und Fluss. Gleichzeitig bot ein künstlerischer Workshop eine kreative Zeitreise entlang der Spree für Kinder und Erwachsene. Entstanden sind nach und nach interessante Landschaften an der Spree, ein zeitlich-räumliches Mosaik mit spannenden Ideen zur Entwicklung und Geschichte der Wassersituation.

Das Warm Data Lab eröffnete durch den offenen und interaktiven Austausch in kleinen Diskussionsgruppen neue Perspektiven auf Wasserfragen. Der ständige Perspektivwechsel förderte das gemeinsame Nachdenken über komplexe Zusammenhänge und regte zum Erkennen von Zusammenhängen an, die im Alltag oft übersehen werden.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Irina Engelhardt (TU Berlin), Dr. Gesche Grützmacher (Berliner Wasserbetriebe) und June Tomiak (MdA, Bündnis 90/Die Grünen) brachte Perspektiven aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen. In einem lebendigen Austausch wurden zentrale Herausforderungen sowie mögliche Wege zu einem zukunftsfähigen Wassermanagement diskutiert.

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie transdisziplinäre Zusammenarbeit dazu beitragen kann, innovative Lösungsansätze für die Wasserzukunft Berlins zu entwickeln.

Eine Teilnehmerin brachte die Wirkung des Formats auf den Punkt: „Die Art, wie die Berlin University Alliance in ihrem Programm Kunst, Wissenschaft, Bürger*innenbeteiligung und Politik verwoben hat, fand ich außergewöhnlich und hat eine tolle Atmosphäre geschaffen. Das gibt es leider nicht so oft."

Mit einem angeregten Get-together und gemeinsamen Austausch bei Getränken klang der ON WATER | PARCOURS abends aus.