3. Wir müssen auf Rückverfolgbarkeit setzen.
Wir müssen uns fragen: Wie geht meine Kaffee-Lieferkette mit Arbeitsbedingungen und Ressourcen um? Wer profitiert? Wer trägt das Risiko? Rückverfolgbarkeit muss über die reine Logistik hinausgehen und Informationen über Arbeitsbedingungen, Landnutzung, Wasserbewirtschaftung und andere ökologische Praktiken einbeziehen – allerdings auf eine Weise, die Produzent*innen nicht zusätzlich belastet.
Einige alternative Akteur*innen in Europa führen sogenannte „projects in origin“ mit Kaffee produzierenden Gemeinden in Brasilien durch. Weitere Infos dazu findet man zum Beispiel auf der Website von The Barn, die Partnerschaften mit Farmen in Brasilien pflegen.
Was macht Berlin zu einem besonderen Ort für deine Forschung?
Berlin ist für meine Forschung ideal: Deutschland ist heute der größte Abnehmer brasilianischen Kaffees – ein zentraler Knotenpunkt in der globalen Wertschöpfungskette. Berlin ist außerdem ein internationales Zentrum, in dem Perspektiven aufeinandertreffen. Die Stadt fördert interdisziplinären Austausch und beheimatet eine wachsende Community, die sich mit ethischem Konsum beschäftigt.
Wenn wir Konsum als eine Form gesellschaftlichen Engagements verstehen, können wir politische, wirtschaftliche und ökologische Perspektiven zusammenbringen – und besser nachvollziehen, wie unsere Kaufentscheidungen Arbeitsbedingungen, Umweltpolitik und die Zukunft von Landwirtschaft und Ernährung beeinflussen.