Silvan Hornstein ist einer der fünf Gewinner*innen unseres Ideenwettbewerbs "Kunst trifft Wissenschaft". Gewonnen hat er in der Kategorie sozialer Zusammenhalt - eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.
Silvan Hornstein entwickelt an der Humboldt-Universität Berlin eine digitale Anwendung gegen Einsamkeit bei jungen Menschen.
Einsamkeit gilt als wachsendes gesellschaftliches Problem, das tief in die psychische und körperliche Gesundheit eingreift. Studien zeigen: Wer sich dauerhaft einsam fühlt, hat ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und eine verkürzte Lebenserwartung. Auch junge Menschen fühlen sich heute häufiger einsam – und das trotz voller Vorlesungssäle, WG-Küchen und Großstadttrubel. In Berlin, wo Individualität gefeiert und soziale Nähe oft flüchtig ist, trifft diese Form der Einsamkeit besonders viele. Dennoch wird Einsamkeit häufig missverstanden oder verharmlost, gerade wenn es um jüngere Menschen geht.
Silvan Hornstein, Psychologe und Doktorand an der Humboldt-Universität zu Berlin, will das ändern. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er philia.health, eine App, die nicht einfach nur Kontakte vermittelt, sondern gezielt soziale Kompetenzen stärkt und hinderliche Denkmuster verändert. Grundlage sind Erkenntnisse aus der psychologischen Forschung: Besonders wirksam gegen Einsamkeit sind Interventionen, die das Wie von Beziehungen in den Mittelpunkt stellen – nicht nur das Ob.
Für sein Forschungsprojekt wurde Silvan bei unserem Ideenwettbewerb in der Kategorie „Sozialer Zusammenhalt“ ausgezeichnet. Im Interview erklärt er, warum Berlin als die Einsamkeitshauptstadt gilt, welche Rolle digitale Tools in der Gesundheitsversorgung spielen können und was ihn zu seinem Projekt inspiriert hat.
Silvans Ziel: Einsamkeit entstigmatisieren, präventive Angebote schaffen – und sozialen Zusammenhalt stärken, wo er dringend gebraucht wird.