Diese Modelle ermöglichen es uns, scharf fokussiert in den Untergrund zu blicken. Wir fragen, wie, wohin, wie schnell und ob überhaupt das Grundwasser in den unterschiedlichen Grundwasserstockwerken fließt. Wir bestimmen gerade, wie alt das Wasser ist und überwachen die Grundwasserspiegel in Feldmessungen. Zurzeit wird zum Bespiel das Wasser zur Trinkwasserversorgung in Brandenburg primär aus dem zweiten Grundwasserstockwerk entnommen. Dieses Wasser hat sich vor ca. 50 – 100 Jahren gebildet. Durch Grundwasserdürren kommt es zu Entnahmen aus tieferen Stockwerken und von älterem Wasser. Das sind einerseits endliche Ressourcen und andererseits hat das ältere Wasser auch andere chemische Eigenschaften, die wiederum gegebenfalls Aufbereitungsmaßnahmen erfordern.
Du skizzierst in deinem Projekt Möglichkeiten, das Grundwasser künstlich anzureichern. Wie macht man das?
Einer unserer Vorschläge für die langfristige Begrenzung des Grundwasser-Problems ist das Managed Aquifer Recharge (MAR), also die künstliche Grundwasseranreicherung. Wir analysieren wo und wann Wasser aus den Oberflächengewässern entnommen werden kann, um es dann, mittels der jeweils geeigneten Versickerungsmethode, in unterirdischen Grundwasserleitern zu speichern. Vor allem die Starkniederschläge verdienen hierbei besondere Aufmerksamkeit. Bisweilen verlässt das Niederschlagswasser das System der Modellregion als Basis- und Zwischenabfluss ohne zur Grundwasserneubildung beizutragen. Das liegt unter anderem an wasserundurchlässigen Rupelton-Schichten im Boden.