Menschenrechte – wer gestaltet mit?
Menschenrechte gelten als Kernstück des liberalen Narrativs und der internationalen institutionellen Ordnung, häufig gleichgesetzt mit Liberalismus. Diese Verbindung wird überwiegend dem Einfluss westlicher Demokratien auf die internationale Menschenrechtsgestaltung zugeschrieben. Das Projekt „De-Centering Human Rights“ löst dieses vereinfachende Narrativ auf und zeigt, wie Vertreterinnen des Globalen Südens als Mitautorinnen, Interpreten und auch Herausforderer liberaler Ideen im Menschenrechtsdiskurs agieren.
Was rückt in den Fokus, wenn Menschenrechte nicht nur als liberale Norm betrachtet werden, sondern als konfliktbeladenes Feld, auf dem verschiedene Konzepte – darunter auch liberale – aufeinandertreffen und möglicherweise kollidieren? Wie begegnen – historisch und aktuell – Vertreterinnen des Globalen Südens liberalen Ideen in Menschenrechtsdebatten?
Wie haben Akteure des Globalen Südens die heutigen Menschenrechtsinstitutionen mitgeprägt?
Das Projekt „De-Centering Human Rights“ bietet eine interdisziplinäre und internationale Austauschplattform, die zunächst die vielfältigen historischen Entwicklungen nachzeichnet. Es beleuchtet, wie staatliche und nicht-staatliche Akteure des Globalen Südens die heutigen Menschenrechtsinstitutionen mitgeprägt haben und inwieweit ihr Engagement von liberalen Werten beeinflusst war.