China und Russland – Alternative Skripte
Wie konstruieren autoritäre Regime „alternative“ Narrative, die im Wettbewerb zum liberalen Skript stehen? Und wie werden diese Narrative von der Bevölkerung ihrer Länder wahrgenommen, umgedeutet und verhandelt? Wirtschaftswissenschaftlerin und China-Expertin Prof. Dr. Genia Kostka und der Politologe Prof. Dr. Alexander Libman konzentrieren sich in ihrem Projekt Reinterpreting the alternative script? auf Russland und China. Sie untersuchen jene Narrative, die die autoritären Regime in Bezug auf die Entwicklung neuer Trennlinien, Blöcke und Allianzen in der Welt liefern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Diskussion über neue geopolitische und geoökonomische Blockbildungen
Beide Länder entwickeln ihre eigene „Geschichte“ zu neuen globalen Allianzen, nutzen staatliche Medien und andere Propagandainstrumente, um sie der Öffentlichkeit zu vermitteln. In beiden Fällen sind diese Narrative Teil einer antiwestlichen Rhetorik und stehen im Zusammenhang mit der Diskussion über neue geopolitische und geoökonomische Blockbildungen. Während einzelne Aspekte dieser Narrative bei der Bevölkerung in China und Russland auf Zustimmung stoßen, werden andere abgelehnt oder auf eine Weise uminterpretiert, die deutlich den Zielen der jeweiligen Regierungen widerspricht.