„Wir haben verstanden, dass wir zusammen noch mehr leisten können“
Volker Hofmann ist Mitglied der Leitungsrunde von Science & Startups, dem Verbund der Gründungsservices in der Berlin University Alliance. Im Interview erklärt Hofmann, was Gründungsförderung im Exzellenzverbund so besonders macht.
Herr Hofmann, Science & Startups wurde von der Financial Times, Statista und Sifted als eines der führenden Start-up-Hubs Europas 2025 ausgezeichnet – das ist ein toller Erfolg! Was bedeutet diese Anerkennung für Sie persönlich und für den Gemeinsamen Startupservice der BUA Partner?
Die Auszeichnung würdigt die Innovationskraft unserer Ausgründungen, unserer Studierenden, Forschenden und Alumni! Anerkennung verdient dabei das unglaubliche Science & Startups Team, das exzellente Services für Gründerinnen und Gründer bietet, immer mit dem Anspruch noch besser zu werden. Mirich persönlich bestätigt die Auszeichnung, dass wir mit unserer Strategie „gemeinsam noch besser“ auf dem richtigen Weg sind.
Was macht Science & Startups so besonders im Vergleich zu anderen Startupservices?
Ein gemeinsamer Startupservice für drei der gründungstärksten Universitäten in Deutschland ist ein echtes Novum. Bemerkenswert ist, dass diese Vision aus den einzelnen Startupsservices heraus entstanden ist. Wir haben verstanden, dass wir zusammen noch mehr leisten können und damit auch konkurrenzfähiger im nationalen und internationalen Vergleich sind. Laut dem aktuellen Ranking sind wir Platz 1 in Berlin, Platz 6 in Deutschland und Platz 19 in Europa. Wichtig dabei: unter allen Startup Hubs, nicht nur den wissenschaftsnahen! Natürlich wollen wir jetzt auch in die Top 10 in Europa.
Was sind Ihre wichtigsten Unterstützungsinstrumente?
Unsere Angebote richten wir nach Fortgeschrittenheit im Gründungsprozess und den Bedürfnissen unserer Zielgruppen aus. Von der Aktivierung und Ausbildung unternehmerischer Talente, über die Unterstützung bei der Entwicklung und Finanzierung des Geschäftsmodells, der Bereitstellung von Co-Working Spaces und Labs bis hin zur Vernetzung mit Investoren und erster Unterstützung bei der Internationalisierung bieten wir das gesamte Spektrum an. Alle Phasen werden von Startup Consultants, Coaches und Mentors die Teams intensiv begleitet. In den vergangenen Jahren haben wir auch vermehrt themenbezogene Unterstützungsstrukturen aufgebaut, wie das Künstliche Intelligenz Entrepreneurship Zentrum (K.I.E.Z.), der größte deutsche Accelerator für KI-Startups aus der Wissenschaft. Einen verstärkten Fokus setzen wir auch auf die Digitalisierung unserer Services. Mit match’em beispielsweise haben wir eine universitätsübergreifende digitale Plattform geschaffen, um unter anderem die Suche nach Co-Founder zu erleichtern.
Was bringen erfolgreiche Startups den Universitäten und der Hauptstadtregion?
Unsere Startups sind einer der Wirtschaftsmotoren der Stadt. Sie schaffen neue, zukunftssichere Arbeitsplätze und erhöhen das Steueraufkommen. In einer Studie wurde beispielsweise errechnet, dass beim EXIST-Gründungsstipendium, einem unserer wichtigsten Förderprogramme, jedem eingesetzten Fördereuro fast sechs Euro zusätzliche Wertschöpfung gegenüberstehen. Wichtig ist, dass die Wertschöpfung durch Gründung in Forschung und Lehre reinvestiert wird. Denn starke Hochschulen sind die Grundlage einer lebendigen Gründungsszene. Neben den ökonomischen Effekten für Berlin bieten Ausgründungen außerdem Vorteile für die Universitäten selbst. Dazu zählen Karrierechancen für Absolvent*innen, die wir bereits frühzeitig über Praktika in unseren Startups für die Jungunternehmen begeistern wollen. Auch wachsen viele Startups mit der Zeit zu Forschungspartner heran. Und schließlich bieten Ausgründungen auch echten Mehrwert für die Wissenschaftskommunikation: Während wir als Universitäten manchmal die Herausforderung haben, mit Themen der Grundlagenforschung die Breite der Bevölkerung zu erreichen, fällt das unseren Startups viel leichter. Denn die entwickeln aus Wissenschaft Lösungen für konkrete Alltagsprobleme. Ich denke da beispielsweise an das Startup Aaron.AI, das bei der Vermittlung von Arztterminen hilft.
Wie finanziert sich Science & Startups?
In den frühen Gründungsphasen, wie im Bereich der unternehmerischen Aktivierung und Ausbildung, stammt die Finanzierung meist von der öffentlichen Hand, also den Universitäten selbst oder Landes- und Bundesmitteln. In den späteren Phasen, vor allem nach der Gründung, leisten auch Unternehmen und Investoren einen stärkeren finanziellen Beitrag. Ein Beispiel dafür ist der jährlich stattfindende Gründungspreis der Berliner Sparkasse.
Wie lautet ihr wichtigster Rat an Studierende und Forschende, die ein Unternehmen gründen wollen?
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