Springe direkt zu Inhalt

Communicator-Preise gehen an Berliner Wissenschaftler

Der Sozialökologe und Fischereiwissenschaftler Prof. Dr. Robert Arlinghaus erhält den Communicator-Preis 2020, mit einem einmaligen Sonderpreis wird der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten geehrt

News vom 20.04.2020

Für sein vielseitiges Engagement wird Prof. Dr. Robert Arlinghaus von der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei mit dem Communicator-Preis 2020 für Wissenschaftskommunikation geehrt. Zusätzlich wird in diesem Jahr einmalig ein Sonderpreis für herausragende Kommunikation während der Corona-Pandemie vergeben an Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Der mit 50.000 Euro dotierte Communicator-Preis des Stifterverbandes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die höchste nationale Auszeichnung für Wissenschaftskommunikation. Er wird in derselben Höhe auch als Sonderpreis vergeben.

Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Professor für Integratives Fischereimanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin und Arbeitsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, gelinge es, erklärte die Jury, ein scheinbares Spezialthema wie die Angelfischerei mit den gesellschaftlich relevanten Fragen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und des verantwortlichen Umgangs mit der Natur zu verknüpfen. Dabei gehe es dem Fischereiwissenschaftler nicht nur um die Vermittlung von Forschungsergebnissen, sondern immer auch um die Förderung der Gestaltungs- und Entscheidungskompetenz seiner vielfältigen Zielgruppen, zu denen Angler und Fischereimanager ebenso gehörten wie Naturschützer, Gewässernutzer, politische Entscheider und die allgemeine Öffentlichkeit.

Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, stehe derzeit wie kein anderer Wissenschaftler für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Covid19-Pandemie zukommt, betonten die Präsidien von DFG und Stifterverband. Der Virologe habe es geschafft, dass die Wissenschaft in der Öffentlichkeit innerhalb sehr kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Management der Krise wahrgenommen wird. Er erkläre den Menschen auf anschauliche, transparente und faktenbasierte Weise, was die Wissenschaft wisse, wie sie arbeite und welche Unsicherheiten bestünden. Gleichzeitig korrigiere er aber auch wissenschaftlich nicht belegte Thesen, kommuniziere die Grenzen seines eigenen Wissens und weise immer wieder darauf hin, dass zur Wissenschaft auch gehöre, diese Grenzen ständig neu auszuloten und Gewissheiten zu revidieren.

Der „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ wird seit dem Jahr 2000 verliehen und gilt als der wichtigster seiner Art in Deutschland. In diesem Jahr stellen die DFG und der Stifterverband Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Zentrum, die in ihrer Wissenschaftskommunikation besonders kreativ sind, die neue, auch mutige Wege gehen und die ihre Zielgruppen auf geeignete und wirksame Weise ansprechen. Sie sind zudem gefragt, die gesellschaftliche Dimension ihrer Forschung zu erkennen und ihr Wissen in öffentliche Debatten, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungen einzubringen. Das Preisgeld soll die Ausgezeichneten in ihrem Engagement unterstützen und auch die Umsetzung neuer Projekte ermöglichen.

74 / 79