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Auszeichnung für Alternativen zu Tierversuchen

Projekte der Technischen Universität Berlin und der Charité mit dem Berliner „Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen“ prämiiert

News vom 13.12.2019

Dr. Johanna Berg und Prof. Dr. Jens Kurreck von der Technischen Universität Berlin sowie Dr. Annemarie Lang und Dr. Rainald Ehrig von der Charité – Universitätsmedizin Berlin erhalten den Berliner „Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen“.

Der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) und dem Verband der forschenden Pharmaunternehmen ausgelobt. Gefördert werden Forschungsprojekte aus Berlin oder Brandenburg, die zur Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuche in Forschung und Lehre beitragen. Das Preisgeld geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die ausgewählten Projekte.

Dr. Johanna Berg und Prof. Dr. Jens Kurreck vom Institut für Biotechnologie der Technischen Universität Berlin erhalten die Auszeichnung für ihr Projekt „3D Biodruck von Organmodellen in Forschung und Lehre“. Es ist ihnen gelungen, dreidimensionale Organmodelle für Lunge und Leber durch Biodruckverfahren zu erzeugen und sie im Labor mit Grippeviren (Lunge) und Adenoviren (Leber) zu infizieren. Sie gehen davon aus, dass nach diesem „proof of principle“ das Modell genutzt werden kann, um neue antivirale Substanzen zu entwickeln.

Ausgezeichnet wurde zudem das Projekt „Das virtuelle Gelenk ‒ In vitro und in silico Modellierung von degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen“ der Charité ‒ Universitätsmedizin Berlin und des Zuse-Instituts Berlin. Dr. Annemarie Lang ist in der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité tätig. Dr. Rainald Ehrig arbeitet sowohl am Zuse-Institut Berlin als auch am Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration der Charité. Mit ihrem Forschungsteam ist es ihnen gelungen, Knorpelveränderungen in einem Zellkultur- und einem Computermodell nachzubilden. Nun arbeiten sie daran, ganze Gelenke in ihren Modellen so nachzubilden, dass neben der Arthrose auch rheumatische Gelenkentzündungen simuliert und potenzielle Therapien getestet werden können. Die Arbeitsgruppe erwartet, mit ihrem Modell künftig die Zahl der Versuchstiere reduzieren zu können und die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf den Menschen zu verbessern.