Neue DFG-Forschungsgruppe an der Charité
Seltene genetische Erkrankungen werden in einer neuen Forschungsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin erforscht – zwei DFG-Forschungsgruppen an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin können ihre Arbeit fortsetzen.
News vom 01.04.2019
Wie können seltene genetische Erkrankungen besser erkannt und schneller diagnostiziert werden? Um diesem Ziel näher zu kommen, möchte eine neue Forschungsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin, wichtige nicht kodierende Abschnitte unseres Erbgutes identifizieren und zuverlässig interpretieren. Ziel ist es, eine Software zu entwickeln, um Gesamtgenom-Daten im klinischen Alltag zu analysieren. Hierfür arbeiten Expertinnen und Experten der Medizin, der Genetik, der Molekular-, Zell- und Strukturbiologie und der Bioinformatik in der Forschungsgruppe interdisziplinär zusammen. Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Professor Markus Schülke von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 3,5 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Die Kolleg-Forschungsgruppen „Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder“ an der Freien Universität in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf kann ihre Arbeit um weitere vier Jahre fortsetzen. Die Forscherinnen und Forscher um den Professor für Filmwissenschaft Hermann Kappelhoff beschäftigen sich mit dem Vermögen audiovisueller Medien, die dynamischen Bedingungen menschlichen Verstehens und Urteilens, Empfindens und Imaginierens zu verändern.
Ebenfalls verlängert wurde die Förderung für die Forschungsgruppe „Rough Paths, Stochastic Partial Differential Equations and Related Topics“ an der Technischen Universität Berlin. Sprecher der Forschungsgruppe ist Peter Karl Friz, Einsteinprofessor an der Technischen Universität Berlin. An dem Projekt zu Differentialgleichungen in verschiedenen Anwendungsbereichen sind auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem der Humboldt-Universität zu Berlin, des Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) und der Universität Potsdam beteiligt.
Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Kolleg-Forschungsgruppen sind dabei speziell auf geisteswissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnitten. Insgesamt wurden, wie die DFG in Bonn mitteilte, bundesweit sechs neue Forschungsgruppen bewilligt; neun weitere wurden für eine zweite Förderperiode verlängert. Im Ganzen fördert die DFG damit zurzeit 168 Forschungsgruppen, zehn Klinische Forschungsgruppen und zwölf Kolleg-Forschungsgruppen.