Solche Erkenntnisse haben einen direkten Nutzen für die Politik, aber auch für uns als Bürger*innen. Wie teilen Sie Ihr Wissen?
Klüver: Wir unternehmen bei SCRIPTS vielfältige Anstrengungen, um unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse der Öffentlichkeit, aber auch Entscheidungsträgern zukommen zu lassen. Zum Beispiel betreiben wir das Knowledge Exchange Lab, in dessen Rahmen wir Veranstaltungen auch für die breite Öffentlichkeit durchführen. Die werden auch von Personen aus der Politik und Journalist*innen besucht, mit denen wir dann in direkten Austausch über unsere Erkenntnisse treten. Darüber hinaus bereiten wir unsere Studien auch für die sozialen Medien auf und posten regelmäßig Beiträge zu unserer aktuellen Forschung.
Wie kommunizieren Sie in Richtung Politik?
Klüver: Wir machen unsere Ergebnisse auch direkt der Politik zugänglich. Im Rahmen des Bürgerräteprojektes gab es zum Beispiel einen Workshop im Bundestag, wo wir unsere Erkenntnisse Entscheidungsträgern vorgestellt haben. Die Erkenntnisse einer Studie zur Impfbereitschaft während der Corona-Pandemie haben wir darüber hinaus direkt im Rahmen einer Bundestagsanhörung präsentiert und konnten damit auch den Gesetzgebungsprozess evidenzbasiert informieren.
Schließlich sind wir viel mit Parteien und Stiftungen im Gespräch. Wir hoffen, dass wir durch diesen Austausch ein Stück weit dazu beitragen können, unsere Demokratie zu stärken.
Börzel: Wir arbeiten eng mit dem Auswärtigen Amt zusammen, im Moment zum Gaza-Konflikt: Gemeinsam haben wir uns gefragt, wie perspektivisch eine Zweistaatenlösung nach dem Ende des Kriegs aussehen und sich realisieren lassen könnte. Wir haben zunächst besprochen, welches Wissen wir für das Auswärtige Amt überhaupt bereitstellen können. Dann haben wir unsere eigene Forschung befragt, das Wissen aufbereitet und Rückfragen diskutiert. Ein solcher Austausch basiert auf Vertrauen, das wir über eine langjährige Kooperation mit mit dem Auswärtigen Amt aufbauen konnten.