Mit aktiven Materialien nachhaltiger und gerechter produzieren und leben
Wir sind von Materialien umgeben, die aktiv sind und sich daher ständig verändern. Trotzdem behandeln wir sie als seien sie passiv. Zum Beispiel Baumrinde: Weil sie schnell trocknet und bröselig wird, ist sie heute größtenteils ein Abfallprodukt der Holzindustrie. Mit dem richtigen Wissen kann man Rinde aber biegsam machen, Streifen davon verweben und so kleine Räume oder Kleidung daraus gestalten. Könnte Rinde auf diese Weise nicht nur Bäume vor Regen, Sonne und Trockenheit schützen, sondern auch uns Menschen? Wie steht es um andere Materialien aus der Natur wie Pilze, bestimmte Pflanzenfasern oder bakterielle Zellulose?
Am Exzellenzcluster Matters of Activity wollen Forschende aus 40 Disziplinen die innere Aktivität von Materialien besser verstehen, um in Zukunft nachhaltigere, widerstandsfähigere und gerechtere Konzepte und Produkte entwickeln zu können. Der Cluster untersucht dafür unter anderem traditionelle Kulturtechniken wie Schneiden, Weben und Filtern und das damit verknüpfte jahrtausendealte Wissen über den Umgang mit Materialien.
Zusammenarbeit mit Gestaltungsdisziplinen wie Design und Architektur
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen sowohl aus den Natur- und den Geisteswissenschaften als auch aus den Gestaltungsdisziplinen. Am Cluster wirken vielfältige Akteur*innen des offenen Wissenslabors mit, beispielsweise die Weißensee Kunsthochschule Berlin oder das Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin.
Aktive Materialien: Neue Chancen für Architektur, Robotik und Chirurgie
Mögliche Anwendungsfelder der Grundlagenforschung von Matters of Activity sind die Architektur, Softrobotik, die Entwicklung neuer Textilien und Materialien, (digitale) Filter und die Chirurgie – hier sind einige Einblicke in die Welt der aktiven Materialien!