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Die Charité setzt darauf, künftig Krankheiten zu verhindern statt zu heilen – Medizinerinnen und Mediziner blicken dafür tief in die Zelle hinein

„Omnis cellula e cellula – jede Zelle entsteht aus einer Zelle.“ Dieser Satz von Rudolf Virchow war eine Revolution für das Verständnis von Gesundheit und Krankheit: Virchow hatte entdeckt, dass Krankheiten auf einer Störung in den Körperzellen beruhen und veröffentlichte seine Zellularpathologie.

Auch im 21. Jahrhundert spielt diese Erkenntnis noch eine wesentliche Rolle in der Forschung zur Entschlüsselung der Geheimnisse der menschlichen Gesundheit. Im Forschungsverbund "ImmunoPreCept" (Cell-based Molecular Prevention and Interceptive Medicine: Exploring the Health-Disease Bifurcation) wollen Wissenschaftler*innen der Charité und des Max Delbrück Center für Molekulare Medizin (MDC) die Zellen, die Proteinstrukturen und die Erbinformationen des Menschen intensiv erforschen – mit einem tiefen Blick in die Zelle.

Ziel ist, Signalwege zu identifizieren, die unsere Gesundheit erhalten und in der Folge gezielte Therapiestrategien zu entwickeln. ImmunoPreCept ist zur Abgabe eines Vollantrags im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ausgewählt worden. Professorin Dr. Britta Siegmund ist, neben ihrem Kollegen Prof. Dr. Andreas Diefenbach (beide Charité) und Prof. Dr. Nikolaus Rajewsky (MDC), Sprecherin des Neu-Exzellenzclusters in der Antragsphase. Sie erzählt im Interview von neuen Wegen der Prävention und der Strategie, Zellen zu stärken.