Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft. Folge 7: Neue Ideen für die Kreislaufwirtschaft
07.10.2025
Sie sehen Abfall als Ressource, pushen die Energiewende und finden Materialien für die Kreislaufwirtschaft. Diese Forschenden machen eine Zukunft möglich, die den Planeten nicht verbraucht.
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PistonMiner (Technische Universität Berlin): Der kleine Satellit namens „Beesat-1“ zog seit 2013 funktionslos seine Bahnen um die Erde. Der zehn Zentimeter große Würfel antwortete auf Funkanfragen nur noch mit Datenmüll, sodass seine Erfinder von der Technischen Universität Berlin ihn bereits aufgegeben hatten. PistonMiner studiert an der TU Informatik und stellte Ende 2024 fest, dass ein Programmierfehler Grund des Versagens war. Ein gewieftes Software-Update erweckte den Schrottwürfel wieder zum Leben. Seither funktioniert auch erstmals die Kamera, die Fotos aus 700 Kilometer Höhe liefert.
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Julia Bauer, Mathias Bösl, Arno Zimmermann vom Startup Spark E-Fuels: Das Team um die Absolventen der Technischen Universität Berlin Julia Bauer und Arno Zimmermann will das Klimagas Kohlendioxid in Erdöl verwandeln – also aus einem Problem- einen Rohstoff machen. Ein Schwerpunkt: nachhaltiges Kerosin, das die Luftfahrt dringend braucht. In Adlershof entsteht gerade eine Pilotanlage, die Anfang 2026 ihren Betrieb aufnehmen soll.
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Prof. Dr. Robert Arlinghaus (Humboldt-Universität zu Berlin): Der Professor für Fischereimanagement an der Humboldt-Universität und Fachgebietsleiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei erforscht, warum Bestände von Karpfen, Hecht und Dorsch in Meeren, Flüssen oder Bodden zurückgehen. Um Wege für eine nachhaltige Nutzung der Gewässer zu finden, setzt er sich auch mit Hobbyangeln und Wirtschaftsvertretern an einen Tisch. Seine Arbeit ist preisgekrönt, zuletzt bekam er den Frontiers Planet Prize.
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Prof. Dr. Philipp Adelhelm (Humboldt-Universität zu Berlin): Die Technik von Natrium-Ionen-Akkus beruht auf Kochsalz – und ist damit kostengünstiger und umweltschonender als die üblicheren Energiespeicher aus Lithium. Für seine Forschung an diesem zukunftsträchtigen Feld hat Adelhelm kürzlich den Berliner Wissenschaftspreis erhalten. Grund genug, den HU-Professor, der auch eine Forschungsgruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin leitet, noch einmal in diese Liste aufzunehmen, in der er 2023 schon einmal vertreten war.
Sie alle wurden heute im Tagesspiegel (7.10.2025) im Rahmen der Serie „Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft“ vorgestellt. Mehr im Tagesspiegel (T+).