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Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft. Folge 5: Sie suchen die Formel für die Zukunft

04.10.2024

Diese Wissenschaftler*innen bringen Licht in Algorithmen, ermöglichen Quantenchips oder suchen nach dunkler Materie. Und bringen damit die Tech-Szene voran.

In den Feldern KI und Quantenforschung kann sich der Berliner Raum international sehen lassen. Allerdings fordern solche Zukunftstechnologien der Gesellschaft einiges ab - umso besser, wenn auch das jemand erklären kann.

  • Dr. Vera Schmitt (Technische Universität Berlin): Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe XplaiNLP am Quality and Usability Lab der TU Berlin. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Desinformation und der Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Methoden. In Projekten wie „news-polygraph“, das Journalist:innen bei der Verifikation von Text, Audio und Bild unterstützt, oder „VeraXtract“, das Desinformationsnarrative bündelt und analysiert, bringt sie ihre Expertise in erklärbarer KI und Sprachverarbeitung ein.

  • Prof. Dr. Tim Schröder (Humboldt-Universität zu Berlin): Er leitet eine Forschungsgruppe, die an den Grundlagen für das Quanteninternet arbeitet. Mit speziellen Halbleitermaterialien erforscht er Anwendungen für Kommunikation und Informationsverarbeitung, etwa durch verschränkte Quantenzustände in Diamant. Seine Arbeiten und die seiner Studierenden wurden mehrfach ausgezeichnet. Zudem holte er als Gruppenleiter am Ferdinand-Braun-Institut Millionen an Fördergeldern nach Berlin.

  • Prof. Dr. Piet Brouwer und Prof. Dr. Felix von Oppen (Freie Universität Berlin)An der Freien Universität Berlin treiben sie die Grenzen der Quantenwelt voran: Peter Brouwer und Felix von Oppen entwickeln Qubits, die Bausteine der Quantencomputer von morgen. Ihre Forschung verbindet Theorie und Experiment und bringt uns einen Schritt näher an leistungsstarke, stabile Quantenrechner.

  • Dr. Stefan Chmiela (Technische Universität Berlin):  Er leitet die Forschungsgruppe „Maschinelles Lernen für molekulare Simulationen in der Quantenchemie“ an der TU Berlin. Mit innovativen KI-Methoden simuliert er chemische Reaktionen auf atomarer Ebene und ermöglicht so tiefere Einblicke in molekulare Prozesse. Seine Arbeit trägt dazu bei, industrielle Prozesse ressourcenschonender zu gestalten und die Chemie von morgen zu gestalten.

  • Prof. Dr. Markus Krutzik (Humboldt-Universität zu Berlin): Er leitet als neuberufener Professor für Quantensensorik das Joint Lab Integrated Quantum Sensors an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Ferdinand-Braun-Institut. Mit seinem Team entwickelt er die nächste Generation von Quanten-Sensoren auf Chip-Basis für Anwendungen in der Frequenzmetrologie, Zeitmessung und Feldsensing – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum. Seine Forschung ermöglicht extrem präzise Messungen und trägt dazu bei, die technologische Souveränität Deutschlands und Europas zu sichern.

  • Prof. Dr. Eva Unger (Humboldt-Universität zu Berlin): Ihre Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung skalierbarer Verfahren zur Herstellung von Perowskit-Solarzellen mit hoher Effizienz. Dabei nutzt sie innovative Ansätze wie Tintenstrahldruck und Slot-Die-Beschichtung, um transparente Tandem-Solarzellen für die Integration in Gebäude zu realisieren. Dabei konzentriert Sie sich auf den Transfer und die Wirkung ihrer Arbeit und wurde dafür mit dem Helmholtz- Impact-Award ausgezeichnet.

  • Prof. Dr. Markus Ralser (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Seit 2019 ist er Leiter des Instituts für Biochemie an der Charité. Als international anerkannter Experte für Zellstoffwechsel und Systembiologie erforscht er die Dynamik zellulärer Netzwerke und entwickelt analytische Methoden, um komplexe biologische Fragen zu beantworten. Seine Arbeiten liefern fundamentale Einblicke in den zentralen Kohlenstoff- und Aminosäurestoffwechsel und tragen so maßgeblich zum Verständnis der molekularen Grundlagen von Gesundheit und Krankheit bei.

  • Prof. Dr. Çiğdem İşsever (Humboldt-Universität zu Berlin): Sie ist Professorin für Experimentelle Hochenergiephysik an der Humboldt-Universität Berlin und leitende Wissenschaftlerin am DESY in Zeuthen. Als Mitglied der ATLAS-Kollaboration am CERN erforscht sie die Eigenschaften des Higgs-Bosons und die Entschlüsselung der Dunklen Materie. Mit ihrer Expertise in Jet-Rekonstruktion und -Kalibrierung leistet sie einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Teilchenphysik – und noch wichtiger: Sie vermittelt ihre Forschung herausragend und fördert so den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Sie alle wurden heute im Tagesspiegel (04.10.2025) im Rahmen der Serie „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“ vorgestellt. Mehr im Tagesspiegel (T+).

Credit: Berlin University Alliance

Credit: Berlin University Alliance