Die 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wissenschaft. Folge 2: Sie geben Kranken Zuversicht
30.09.2025
Sie machen Tumoren den Garaus, stöbern in den dunklen Ecken des Genoms oder versuchen Unheilbares zu heilen. Diese Berliner Forschenden wollen medizinische Wunder Wirklichkeit werden lassen.
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Prof. Dr. Volker Haucke (Freie Universität Berlin): Wie entstehen lebende Strukturen aus dem Nichts? Diese Frage treibt Volker Haucke an, Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin und Professor an der Freien Universität Berlin. Für seine Forschung wurde Haucke 2024 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.
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Prof. Dr. Simone Spuler (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und Charité - Universitätsmedizin Berlin): Wer an einer erblichen Muskelschwäche erkrankt, dem schwinden über Jahre unaufhaltsam die Kräfte. Das kennt Spuler aus ihrer Arbeit an der Muskelambulanz an der Charité, die sie leitet. Um solche Muskeldystrophien zu kurieren, muss man ins Erbgut eingreifen und defekte Gene reparieren. Das strebt Spuler seit 20 Jahren an. Auf dem Weg in die Klinik plant sie erste Studien am Menschen. Ein Start-up soll die Gentherapien marktfähig machen.
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Prof. Dr. med. Freia De Bock (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Wie bleiben Kinder und Jugendliche gesund? Wie wirken sich soziale Faktoren auf Entstehen, Verlauf und Heilung von Krankheiten aus? Zu solchen Fragen arbeitet die Professorin für Versorgungsforschung im Kindes- und Jugendalter, die in diesem Jahr an die Charité berufen wurde. Ein besonderes Augenmerk richtet de Bock auf Kinder mit Long-Covid-ähnlichen Erkrankungen.
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Prof. Dr. med. Carmen Scheibenbogen (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Die Expertin für Long Covid und das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS erforscht die Ursachen dieser Erkrankungen. Die Stellvertretende Leiterin des Instituts für Medizinische Immunologie und Leiterin des Arbeitsbereichs Immundefekte und Postinfektiöse Erkrankunge möchte Betroffenen mit bereits existierenden Medikamenten helfen, die für andere Krankheiten zugelassen sind. Ihre Studienergebnisse dazu machen sie zuversichtlich.
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Prof. Dr. Eicke Latz (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Als Eicke Latz 2023 als Professor für Experimentelle Rheumatologie an die Charité und als Direktor an das Deutsche Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ) berufen wurde, richtete er das Forschungsinstitut neu aus: Noch näher rückte es an Patienten und Charité heran. So soll die grundlegende Immunforschung beitragen, Rheuma zu therapieren. Dieses Jahr ist der viel zitierte Leibniz-Preisträger in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden.
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Prof. Dr. Tilmann Kallinich (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Die Teams um den Kinderrheumatologen Kallinich Immunologen Mashreghi und den Dr. Mir-Farzin Mashreghi vom Deutsche Rheuma-Forschungszentrums Berlin Deutsche Rheuma-Forschungszentrums Berli lösten das vielleicht größte verbleibende medizinische Rätsel der Corona-Pandemie: Warum manche Kinder nach einer Coronavirus-Infektion an einem schweren Entzündungssyndrom erkranken, das verschiedenste Organsysteme befällt. Die entsprechende Nature-Veröffentlichung hatte in diesem Frühjahr eine riesige Resonanz, auch sonst ist ihre Forschung viel zitiert.
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Prof. Dr. Gabriele G. Schiattarella (Charité - Universitätsmedizin Berlin): Der Professor für Professor für Kardiometabolische Erkrankungen am Deutschen Herzzentrum der Charité und Arbeitsgruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin erforscht die Ursachen von Herzmuskelschwäche und versucht neue Therapien zu entwickeln. Viele Preise hat er dafür schon erhalten. Die International Society for Heart Research, eine besonders angesehene Fachgesellschaft auf diesem Gebiet, kürte ihn erst kürzlich zum „Outstanding Investigator“.
Sie alle wurden heute im Tagesspiegel (30.09.2025) im Rahmen der Serie „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“ vorgestellt. Mehr im Tagesspiegel (T+).